A3 bei Elten Preis für Schnellbau-Brücke an der Autobahn
Elten · Das Bauunternehmen Heitkamp ist jetzt offiziell ausgezeichnet. Den Sonderpreis Deutscher Brückenbaupreis für Nachhaltiges Bauen erhielt das Pilotprojekt Stokkumer Straße über die A3 bei Elten, das 2020 realisiert wurde.
„Wegweisend in Baugeschwindigkeit, Ressourcenschonung und 67 Prozent CO2-Einsparung – ein beachtenswerter Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Bauen“, so das Urteil der Jury Deutscher Brückenbaupreis, der durch den Verband Beratender Ingenieure (VBI) und Bundesingenieurkammer unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr am vor wenigen Tagen in Dresden verliehen wurde“, heißt es von Heitkamp dazu.
Die Geschäftsführer Thorsten Balder und Dominik Radtke nahmen stellvertretend für das Gewinnerteam den Preis entgegen – für das erfolgreiche Pilotprojekt. Es ist mittlerweile der Grundstein für das patentierte System „Heitkamp Schnellbaubrücke“.
Das Unternehmen freut sich sehr über diese herausragende Auszeichnung und bedankt sich ausdrücklich für die Begleitung und aktive Mitarbeit aller Projektbeteiligten – nur so war die erfolgreiche Umsetzung dieses Pilotprojekts möglich. In 80 Tagen wurde das Bauwerk fertiggestellt, zwischendurch war nur eine Wochenendsperrung der A3 für den Überbau notwendig.
Zur Erinnerung: Vor drei Jahren wurde die A3 zwischen den Anschlussstellen Emmerich und Emmerich-Elten vom 22. November (abends) bis zum 25. November (morgens) in beiden Richtungen voll gesperrt. Die auf einem nahe liegenden Parkplatz gebaute Brücke „Stokkumer Straße/Rietbroek“ wurde danach mit schwerem Transportgerät (für etwa 400 Tonnen) zum endgültigen Standort gefahren und an Ort und Stelle eingeschoben.
Zum Hintergrund: Die etwa 60 Jahre alte Brücke war heutigen Belastungen nicht mehr gerecht und musste deswegen erneuert werden. Durch die innovative Bauweise gab es eine verkürzte Bauzeit (80 Tage). Nur zwei Vollsperrungen auf der A3 an Wochenenden anstatt der sonst üblichen drei Sperrungen waren notwendig – die erste für den Abriss und die zweite für das Einfahren der vormontierten Brücke.
So genannte „Kunststoff-Bewehrte-Erde“ statt Beton kam zum Einsatz. Die Widerlager der Brücke wurden daraus hergestellt - mit einem „Betonbalken“ als Auflager für den Überbau. Der Überbau, eine sogenannte Verbundbrücke, wurde auf einem Parkplatz an der Autobahn in der Nähe komplett vormontiert und dann über die Autobahn „eingefahren“ und abgesetzt. Nach Angabe der Straßen NRW-Autobahnniederlassung kostete der Neubau der Brücke „Stokkumer Straße/Rietbroek“ rund drei Millionen Euro.