Emmerich Initiative kämpft für ICE-Halt in Emmerich
Emmerich · Emmerich soll wieder ICE-Halt werden. Wenn es nach der Initiative "Erfolg für Emmerich" geht, kommt die Bahn um diese Entscheidung kaum herum. Die Aktiven planen eine Reihe von Aktionen.
Emmerich soll wieder ICE-Halt werden. Wenn es nach der Initiative "Erfolg für Emmerich" geht, kommt die Bahn um diese Entscheidung kaum herum. Die Aktiven planen eine Reihe von Aktionen.
Seit der ICE-Halt in Emmerich abgeschafft wurde, ist viel passiert. Die Touristenzahlen sind explodiert. Die Hochschule Rhein-Waal wurde gegründet – Studenten und Lehrende frequentieren die Zugstrecke. Elten will Kneipp-Kurort werden, politische und wirtschaftliche Kontakte über die Grenze hinweg haben sich intensiviert, und die Kosten fürs Autofahren sind in die Höhe geschnellt. "Wir wollen der Deutschen Bahn vorrechnen, dass wir hier ein Einzugsgebiet mit 400 000 Bewohnern haben", sagt Professor Wilhelm Kirchner von der Initiative "Erfolg für Emmerich".
Den ICE-Halt für Emmerich auf den Weg zu bringen ist eines von neun konkreten Zielen, die sich die Initiative "Erfolg für Emmerich" gesteckt hat.
Die Bahn könnte davon profitieren, ist Kirchner überzeugt. Und mit Daten und Fakten unterlegt werde diese Botschaft bei dem Konzern auch ankommen: "Wir wollen uns ja nicht beschweren", sagt er. "Wir wollen der Bahn ein Angebot machen, das man eigentlich gar nicht ablehnen kann."
Die nächsten Schritte sollen jetzt schnell, strukturiert und gründlich abgearbeitet werden. Als erstes ist eine breite Interessenbefragung geplant. Bürger, Vereine und Verbände, Betriebe, Besucher in der Stadt, die Kommunen selbst oder Einrichtungen wie Krankenhäuser und natürlich die Hochschule sollen angesprochen werden. Dazu gehört auch eine Unterschriftensammlung. Wenn bei all dem ein "erhebliches Interesse" am ICE-Halt zu erkennen ist, soll analysiert werden, welche positiven und negativen Auswirkungen damit verbunden wären.
Der wichtigste Schritt wäre eine aussagefähige Kosten-Nutzen-Kalkulation: Die Initiative will Entwicklungsaufwand und laufende Kosten errechnen. Dem würde sie gegenüberstellen, welche Einnahmen oder Einsparungen für alle Beteiligten – vor allem die Bahn – zu erwarten wären.
Die Ergebnisse will die Initiative dann zügig der Bahn vorstellen. Möglichst viele tragfähige Argumente wollen die Aktiven bis dahin sammeln: "Wir recherchieren, damit die Sache nicht auf tönernen Füßen steht", versichert Kirchner. "Ich bin ja Ökonom. Und so arbeiten wir generell in der Initiative."
Er hofft darauf und glaubt daran, dass "Emmerich" bald in den ICE-Fahrplänen stehen könnte. "Wenn alle Beteiligten der Meinung sind, das bringt was, könnten wir es sofort umsetzen", meint er. Schließlich müsste man ja für den ICE-Halt nicht etwa neue Anlagen bauen. Wilhelm Kirchner: "Ich bin sehr optimistisch."