Serie Mannis Museum Emmerichs Weihnachtsgeschichte

Emmerich · In den Unterlagen in Mannis Museum gibt es rund um adventliche Ereignisse in Emmerich viel zu entdecken.

Foto: Mannis Museum

Weihnachtsmarkt, gemeinsames Singen, Straßenbeleuchtung – auch in Emmerich gab es Veranstaltungen und Dekorationen aller Art, um auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen, wie Berichte und Fotos aus Mannis Museum beweisen. So zierten lange Lichterketten quer über die Fahrbahn gespannt die Steinstraße der 60er Jahre und ein Bild aus dem Jahr 1975 zeigt eine in helles Licht getauchte Kaßstraße. Die Emmericher Bürger erfreuten sich an der strahlenden Beleuchtung.

Doch im Oktober 1992 schreckte ein Zeitungsbericht die Bürger auf: „Bleiben zur Weihnachtszeit die Lichter aus?“ wurde da die Frage gestellt. Es kursierten Gerüchte, dass die Weihnachtsbeleuchtung, die neu angeschafft werden musste, nicht bezahlt werden könne. Die Mitglieder der Emmericher Werbegemeinschaft – damals unter der Leitung von Ilse Derl – setzten sich dafür ein, dass nicht nur sie, sondern alle Geschäftsleute sich an der Finanzierung der Beleuchtung beteiligten sollten. Die Filialketten taten sich da etwas schwer. So mancher sagte, das sei Sache der Stadt. Zwölf- bis dreizehntausend Mark müsse man zusammen bekommen, erzählte Derl damals. Sie kannte Beispiele in der Umgebung, wie in Doetinchem, bei denen es in den vorweihnachtlichen Straßen dunkel blieb. Doch nicht in Emmerich, dort strahlten dann die Lichter pünktlich zum Advent.

Die Unterlagen in Mannis Museum erinnern auch an besondere Weihnachtsevents. Der Emmericher Weihnachtsmarkt 1984 – die Programmübersicht wurde von Hein Driessen gestaltet – ging über drei Tage. Am Freitag, 30. November, begann die Veranstaltung mit einem Theaterspiel der Grundschule Hüthum, Turmbläser, „Happy Sound“ und das Wisseler Jugendblasorchester sorgten bis 21 Uhr für die musikalische Untermalung. Am Samstag trat das Theater Seifenblase auf und auch Schüler der Europa-Hauptschule spielten Theater. Mit weihnachtlicher Musik auf der Orgel, dem Jugendchor Elten und dem Musikverein Kranenburg ging es stimmungsvoll weiter, während die Besucher über den Weihnachtsmarkt bummelten und Glühwein, Stollen, Mus & Met und gute Gespräche genossen. Am Sonntag traten der Jugendchor von Christoph Niesemann und der Landsknechtchor Lüdinghausen auf. An allen Tagen besuchte der Nikolaus den adventlichen Markt.

Neben Weihnachtsmärkten gab es auch immer wieder besondere Aktionen. Im Jahr 2002 wurden in der Innenstadt unter dem Motto „Es werde Licht auf Erden“ Schaufenster von Hilfsorganisationen adventlich gestaltet, in denen sich die Einrichtungen vorstellten. Die Caritas, die Evangelische Jugendgruppe, die die Kinderbibelwoche organisierte, die Kreuzbundgruppe, die Vinzenkonferenz und der Mittagstisch schmückten und dekorierten die Schaufenster, unter anderem bei van Bebber und Ressing in der Kaßstraße, bei Betten Daun in der Steinstraße und Schuster-Fassin am „Alter Markt“, wo die Vinzenzkonferenz sich vorstellte. Zur Eröffnung des Adventsfensters bekamen sie Unterstützung vom Kirchenchor Aldegundis, „der es schaffte, eine stimmungsvolle Atmosphäre zu erzeugen und das Publikum zum Mitsingen zu bewegen“, hieß es damals im Zeitungsartikel.

Im Jahr 2002 stand der dreitägige Weihnachtsmarkt auf dem Rathausvorplatz, der vom 29. November bis zum 1. Dezember stattfand, unter dem Motto „Märchenhaft schön“. Ein Arbeitskreis, bestehend aus EWG, Nicht-Mitgliedern, Wirtschaftsförderung, Rheinmuseum und Stadtverwaltung stellte ein buntes Programm auf die Beine. Der „Budenzauber“ umfasste 30 Stände, die meisten Standbeschicker waren ehrenamtliche Vereine. „Happy Sound“, das Hüthumer Blasorchester, das Kindertheater Raki, der Gospelchor „Different Voices“, der Gesangschor Wehl, „A Capillo“, „Sarabande“ und die Emmericher Sängerin Cara Linnea bestritten das abwechslungsreiche Rahmenprogramm. Der Nikolaus beschenkte die Kinder auf dem Markt, in der Christuskirche fand eine Krippenausstellung statt, im Rheinmuseum – an allen drei Tagen war der Eintritt kostenlos – konnte man eine Modelleisenbahn bestaunen.

Leider wurde im Jahr 2009 der jährliche Budenzauber aus Kostengründen dann wieder eingestellt. Doch seit drei Jahren gibt es mit dem Adventsmarkt der Kirchengemeinde St. Christophorus/Johannes der Täufer wieder einen kleinen, aber feinen Adventsmarkt in der Innenstadt.

Wer mehr über die weihnachtlichen Veranstaltungen in früheren Jahren erfahren möchte, der sollte Mannis Museum besuchen. Dort stehen einige Ordner voller Erinnerungen.

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