Hüthum Hüthum bangt ums Brauchtum

Hüthum · Mit dem Ausbau der Betuwe-Linie wird nach den Plänen der Bahn der Weg der Fronleichnamsprozession und der Schützenumzüge abgeschnitten. Eine Fußgängerunterführung würde Millionen kosten.

 Die Bürger verschaffen sich beim Dorfrundgang einen Eindruck von den Plänen vor Ort. So viel ist klar: Der Ausbau der Bahnlinie wird das Leben in der Gemeinde empfindlich beeinträchtigen.

Die Bürger verschaffen sich beim Dorfrundgang einen Eindruck von den Plänen vor Ort. So viel ist klar: Der Ausbau der Bahnlinie wird das Leben in der Gemeinde empfindlich beeinträchtigen.

Foto: van Offern, Markus

Die Hüthumer sind alarmiert: Der Ausbau der Betuwe-Linie bedroht ihr Brauchtum. Der Schützenverein St. Georg hat einen Antrag auf eine Unterführung für Fußgänger an der Felix-Lensing-Straße gestellt. "Hier finden traditionell die Schützenumzüge und die Fronleichnamsprozession statt, weil das Denkmal und die Altäre auf der anderen Seite der Bahn stehen. Soll das alles wegfallen?", fragt Gerhard Schlüter vom dritten Schützenzug.

Die Betuwe und ihre Auswirkungen waren gestern Morgen das wichtigste Thema beim Dorfrundgang des CDU-Ortsverbandes Hüthum-Borghees-Klein-Netterden. Am Bahnübergang Felix-Lensing-Straße erläuterte der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Kurt Reintjes die Pläne.

Auch Schulweg für Kinder

Laut Bahn soll es eine Unterführung im Verlauf der B8 geben. Ein Radweg neben den Gleisen soll die Anbindung vom Iltisweg zur Felix-Lensing-Straße gewähren. Die Verbindung Felix-Lensing-Straße/B8 gäbe es dann nicht mehr. Deshalb wünsche man die fußläufige Straßenunterführung. Die sei auch für den touristischen Fahrradverkehr in Richtung Niederlande und Deich wichtig, und: "Für einige Kinder ist das auch der Schulweg", so Kurt Reintjes. Den Antrag unterstützten unter anderem die DJK, die Kirchengemeinde und der Heimatverein: "Da stehen mehr als 800 Leute hinter, ohne dass wir eine Initiative gegründet haben", meinte Ortsvorsteher Heinz Derksen. So könne man Spaziergängern und Radfahrern gerecht werden, fand auch Alexander Bossman, dessen Hof an der Felix-Lensing-Straße liegt.

So eine fußläufige Unterführung kostet aber zwischen sieben und acht Millionen Euro, schätzte der erste Beigeordnete Stefan Wachs. "Wir haben auch noch offene Fragen in Praest, Elten und am Borgheeser Weg", ergänzte Bürgermeister Johannes Diks. Besondere Wünsche müsse die Stadt wohl selber zahlen: "Da sollten wir genau hinschauen, was am wichtigsten ist."

Weitere Fragen gab es nach dem Internetausbau: "Wir sind jetzt bei der Abfrage bei Kommunikationsanbietern. Danach müssen Fördergelder beantragt werden, bevor die Baumaßnahmen beginnen können", sagte Wachs. Er rechne mit dem Baubeginn für Anfang 2013. Diks sagte, dass Turnhalle und Altbau der Hüthumer Grundschule einen neuen Anstrich bekommen, 2013 stehen neue Oberlichter und eine Schulhofsanierung an, 2014 eine Dach- und WC-Sanierung.

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