Emmerich Hoffen auf das Treffen mit Bischof Genn

Emmerich · Das Bistum Münster hat die Menschenkette von Donnerstagabend als beeindruckendes Zeichen der Wertschätzung gewürdigt. Der Rat der Seelsorgeeinheit setzt große Hoffnungen auf das heutige Treffen mit Bischof Felix Genn.

Emmerich: Hoffen auf das Treffen mit Bischof Genn
Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Aktion von über 1000 Gläubigen ist beim Bistum in Münster wahrgenommen worden. "Wir finden es beeindruckend, dass es dieses Zeichen der Solidarität und Wertschätzung für die beiden Priester gibt", so Sprecher Stephan Kronenburg. Allerdings meldeten sich auch Menschen aus Emmerich, "die deutlich anders denken als die Menschen, die gestern Abend demonstriert haben", führte er am Freitag aus. Man müsse die "innergemeindlichen Konflikte" im Blick behalten.

 Der Seelsorgerat gestern bei der Klausurtagung. Die Mitglieder haben Hoffnung.

Der Seelsorgerat gestern bei der Klausurtagung. Die Mitglieder haben Hoffnung.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Die Menschenkette am Donnerstag dürfte eine der größten Demonstrationen gewesen sein, die Emmerich seit langem, wenn nicht je, erlebt hat. "Eine Kundgebung, die über 1000 Teilnehmer hat, hat eine außergewöhnliche Größenordnung", so der Kreis-Klever Polizeisprecher Manfred Jakobi.

Der Rat der Seelsorgeeinheit setzt große Hoffnungen auf das heutige Treffen mit Bischof Felix Genn in Münster. Sechs Vertreter des Gremiums sind eingeladen. "Wir sind dankbar", sagte die Vorsitzende des Rates, Andrea Schaffeld: "Es ist plötzlich Bewegung im Spiel."

Sollte der Bischof die Entpflichtung Weidischs wieder zurücknehmen, wäre das wohl ein Novum im Bistum. Genauer: Es habe, so Sprecher Kronenburg, "nach meiner Kenntnis noch kein Pfarrer seine Bitte um Entpflichtung rückgängig gemacht".

Gestern Nachmittag ist der Seelsorgerat in seine zweitägige Klausurtagung gestartet. Die Zukunft mit oder ohne Pfarrer Weidisch und der Besuch beim Bischof sind die beherrschenden Themen im Eltener Stanislaus-Kolleg. "Der Bischof wird von uns wissen wollen: Was stellt ihr euch vor, wie es weitergehen soll?", meinte Schaffeld.

Weihbischof Wilfried Theising, der als Pfarrverwalter eingesetzt ist, hat sich bisher nicht bei der Gemeinde gemeldet und keine Anstalten gemacht, in organisatorische Abläufe einzugreifen, sagte Gabriele Debiel, Sprecherin der Seelsorgeeinheit, gestern auf Anfrage.

Die ständige Beschäftigung mit Problemen und auch die unsichere Situation jetzt bremse die gesamte Gemeinde aus, meinte sie. "Die vom Bistum so bezeichnete ,kritische Gruppe' hätte jetzt die Möglichkeit, ganz offen Stellung zu beziehen." Ansonsten "drehen wir uns doch im Kreis".

In eine ähnliche Richtung geht ein Appell, den Max Puttkammer am Donnerstag am Rande der Menschenkette formulierte: "Wir sollten weniger miteinander mailen und mehr miteinander reden."

Alle für heute und morgen angesetzten Messen finden statt. Karsten Weidisch hätte heute um 17 Uhr in St. Antonius Vrasselt predigen sollen; das übernimmt Pfarrer Paul Seesing. Sonntag um 11 Uhr wäre Weidisch mit Pfarrer Wilhelm Bienemann in St. Johannes Praest gewesen, nun kommt nur Bienemann. Kaplan Christian Olding zelebriert am Sonntag um 11.30 Uhr die Messe in St. Aldegundis zum Patronatsfest.

(RP)
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