Emmerich Hendricks zu Elten: "Möglichkeiten erschöpft"

Emmerich · SPD-Schwergewicht schreibt: Keine Unterstützung der CDU, der Rest ist auch gegen die Pläne von "Rettet den Eltenberg".

 Die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" vor vier Jahren bei einer Pressekonferenz. Links Klaus Fassin, der die Anfertigung eines Gutachtens mitermöglicht hat. Rechts nehmen ihm Sohnie Wernicke, der maßgeblich die Gespräche mit den Ministerien und Behörden führte und Kontakt zur Politik hielt.

Die Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" vor vier Jahren bei einer Pressekonferenz. Links Klaus Fassin, der die Anfertigung eines Gutachtens mitermöglicht hat. Rechts nehmen ihm Sohnie Wernicke, der maßgeblich die Gespräche mit den Ministerien und Behörden führte und Kontakt zur Politik hielt.

Foto: Markus van Offern

Sind die Eltener Träume von einer alternativen Route der Betuwe-Gleise durch ihren Ort geplatzt? Zumindest hat die Bürgerinitiative "Rettet den Elternberg" einen herben Rückschlag hinnehmen müssen.

In einem Schreiben an den Bürgermeister der Stadt Emmerich, Peter Hinze, schreibt die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am 26. Januar, dass sie ihre Möglichkeiten der Hilfe derzeit als erschöpft ansieht.

In dem Brief schreibt Hendricks, dass sie ein gemeinsames Gespräch mit den CDU-Bundestagsabgeordneten für den Kreis Wesel und den Kreis Kleve, Sabine Weiss und Stefan Rouenhoff, mit den Emmericher Politikern vorgeschlagen habe. Das sei von den Beiden aber als nicht zielführend erachtet worden.

 Hendricks und Pofalla auf einem Archivbild. Die beiden politischen Schwergewichte waren Verbündete für die Städte. Dann wechselte Pofalla 2015 in den Bahnvorstand. Nun erklärt Hendricks, sie könne nichts mehr machen.

Hendricks und Pofalla auf einem Archivbild. Die beiden politischen Schwergewichte waren Verbündete für die Städte. Dann wechselte Pofalla 2015 in den Bahnvorstand. Nun erklärt Hendricks, sie könne nichts mehr machen.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Damit haben die Emmericher die CDU im Bundestag als Verbündete im Kampf um eine alternative Planung für Elten verloren. Und das, nachdem sich der Emmericher Rat noch im November darauf verständigt hatte, das Eltener Anliegen zu unterstützen.

Doch die Nachricht, die Hendricks nun überbracht hat, ist ernüchternd. Sie schreibt: "Nachdem ich mich in den vergangenen Jahren gegenüber dem Bundesverkehrsminister, dem Landesverkehrsminister, dem Vorstand der DB Bahn, dem Eisenbahnbundesamt und Straßen NRW in zahlreichen Gesprächen für die alternative Planung in Elten ausgesprochen habe, musste ich das Ergebnis des Gespräches am 8. Dezember 2017, in dem eine alternative Planung abschließend abgelehnt wurde, mit Bedauern zur Kenntnis nehmen." Und noch deutlicher: "Vor dem Hintergrund, dass sowohl die DB AG als auch Straßen NRW und in Folge das Landesverkehrsministerium die Gleisbettvariante nach intensiver Prüfung als nicht durchführbar bezeichnen und eine alternative Planung daher ablehnen, halte ich es für unmöglich, dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages eine andere Entscheidungsgrundlage vorzulegen."

Mit anderen Worten: Die Fachbehörden, die Bahn und die Ministerien legen die Alternativeplanung für Elten ab. Und nun gibt es nach dem Abgang vom ehemaligen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla auch keine politischen Verbündeten mehr in der CDU. Das deutete sich schon nach der Landtagswahl ab im Mai 2017. Mit dem Scheitern der rot-grünen Regierung in Düsseldorf waren der Eltener Bürgerinitiative auf Landesebene Umweltminister Johannes Remmel und Verkehrsminister Michael Groschek abhanden gekommen.

Und nun? Der Landesverband des Naturschutzbundes hat in der Vergangenheit bereits seine Unterstützung für eine Klage gegen die Pläne der Bahn signalisiert. Bekanntlich hat die Eltener Initiative ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, in dem festgestellt worden ist, dass ihre Pläne für eine Gleisführung in Elten machbar sind.

(ha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort