Rees "Held der Arbeit" in Pension

Rees · Nach 34-jähriger Dienstzeit am Gymnasium Aspel ist am Montag Dr. Jörg Beyer in den Ruhestand gegangen. Der beliebte Pädagoge prägte mit seiner eigenen Art das Leben an der Schule, er war ein echtes Lehrer-Urgestein.

 Gleich drei Lehrer nahmen gestern Abschied vom Gymnasium Aspel: Dr. Jörg Beyer geht in Pension, Susanne Janßen (l.) ist neue Schulleiterin in Kalkar, Wendi Scheffler widmet sich der Referendar-Ausbildung.

Gleich drei Lehrer nahmen gestern Abschied vom Gymnasium Aspel: Dr. Jörg Beyer geht in Pension, Susanne Janßen (l.) ist neue Schulleiterin in Kalkar, Wendi Scheffler widmet sich der Referendar-Ausbildung.

Foto: Axel Breuer

Schüler und Kollegium verabschiedeten sich mit einer Feierstunde von Dr. Jörg Beyer. Rektor Roman Claus zeichnete einige Stationen des beliebten Pädagogen nach und würdigte mit einer Urkunde die Verdienste des Lehrers für den Fachbereich Erdkunde und Geschichte.

Der stellvertretende Schulleiter Michael Schlattman beleuchtete in einer von Humor und Tiefgründigkeit geprägten Laudatio "in aller Kürze die 3000-jährige griechische Geschichte zur körperlichen und geistigen Entwicklung junger Menschen" und stellte dabei immer wieder einen Bezug zu seinem "in jeder Hinsicht charakterfesten und hingebungsvollen Kollegen" her. Abschließend verlieh er ihm "inoffiziell" den Titel "Held der Arbeit."

Noch zwei Monate

Ebenso launig war auch die Abschiedsrede des Geehrten. Dr. Beyer erzählte, dass er eine Einladung zum Seniorentag der Kreisverwaltung mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen habe. Vielmehr habe er große Pläne für die Zukunft. Als Großvater zweier Enkelkinder wolle er Zeit finden, seine Ehrenämter in der evangelischen Kirchengemeinde Hueth-Millingen, der Kreissynode sowie der Geselschafterversammlung des evangelischen Krankenhauses Wesel auszuüben.

Außerdem möchte er seine Tätigkeit im Philologenverband fortsetzen und sich seinen Hobbies Modelleisenbahn, Musik, Lesen, Heimwerken und Briefmarkensammeln widmen. Als "wissenschaftliche Arbeit just for fun" befasst er sich mit einer kritischen Überprüfung der Szenarien zum Klimawandel und einer Erarbeitung von Biografien und Ereignissen zur Familiengeschichte. Dr. Jörg Beyer wurde 1946 in Braunschweig geboren, besuchte in Bonn-Bad Godesberg die Schule bis zum Abitur, verließ die Bundeswehr als Leutnant der Reserve und studierte an der Uni Bochum, dort erlangte er 1976 die Promotion.

Nach der Referendarzeit in Wesel trat er 1978 den Dienst in Aspel an. Ein Jahr später heiratete er Ehefrau Karin, die er im Kollegium kennen lernte und die ebenfalls am Gymnasium Aspel unterrichtet. Dr. Horst Zeller, der über 25 Jahre dem Kollegium angehörte und sich im Ruhestand befindet, erinnerte sich an viele gute und schöne gemeinsame Erlebnisse mit Jörg Beyer. Dieser habe stets einen Sinn fürs Praktische gehabte. Für ihn sei es selbstverständlich gewesen, mit seinen Schülern auch einmal die Wände des Gebäudes zu anzustreichen.

Ganz im Ruhestand ist Dr. Beyer noch nicht. Zwei Monate lang unterrichtet er als "Auftragslehrer" seinen Geschichtskurs in der Stufe 13 weiter.

(woh)
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