Heiligenhäuschen in Heeren-Herken Das Wahrzeichen ist wieder da

Heeren-Herken · Am Donnerstag wurde das Heiligenhaus in Heeren-Herken unter Anteilnahme vieler Gläubiger eingesegnet. Es war binnen kurzer Zeit gleich zweimal bei Unfällen zerstört worden. Jetzt wurde es wieder völlig neu aufgebaut.

 Pfarrer Michael Eiden segnete am Donnerstag im BEisein vieler Gläubiger das neue Heiligenhäuschen ein.

Pfarrer Michael Eiden segnete am Donnerstag im BEisein vieler Gläubiger das neue Heiligenhäuschen ein.

Foto: Markus Balser

Dass das Heiligenhaus in Heeren-Herken jetzt schon zum zweiten Mal binnen weniger Jahre neu aufgebaut werden musste, weil ein Auto dagegen fuhr, ist eine jener Geschichten, die man wohl kaum glauben würde – hätten sich nicht am Donnerstag gut 120 Gläubige zusammen mit Pfarrer Michael Eiden an der Kreuzung Halderner Straße/Heerener Straße eingefunden, um genau jenes Häuschen zu segnen und seinen gelungenen Wiederaufbau zu feiern.

Dass einmal so viel Arbeit und Mühen mit dem Heilgenhaus verbunden sein würde, hätte der Heimatverein Haldern im Sommer 2012 sicher nicht gedacht, als als er mit erheblichen eigenen finanziellen Mitteln die beiden Sandsteinplatten im Innern erneuern ließ. Vier Jahre später kam es zu einem ersten Unfall, bei dem das Gebäude erheblich  beschädigt wurde. Bei genauer Untersuchung wurde festgestellt – das Häusschen war nicht mehr zu retten und musste neu aufgebaut werden. Wenigstens blieben damals die Sandsteine unbeschädigt und konnten geborgen werden. Das Heiligenhäuschen wurde wieder aufgebaut und  im Oktober 2017 eingeweiht. Doch fast auf den Tag genau ein Jahr später kam es erneut zu einem schweren  Unfall, bei dem das Häuschen völlig zerstört wurde. Wieder wurde der Heimatverein tätig und ließ es aufbauen.

Rechtzeitig zur Irmgardis-Wallfahrt im September war es schon bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig. Am Donnerstag konnte es nun eingesegnet werden.

Bernhard Uebbing vom Heimatverein Haldern zeigte in einer kurzen Rede auf, dass das Heiligenhäuschen, immer von Anwohnern gepflegt, seit 70 Jahren das Wahrzeichen Heeren-Herkens ist –  zusammen mit dem nebenstehenden Kreuzbaum und Wetterhahn der sogar nachweislich seit 1733 existierte. Allerdings immer wieder Sturmereignissen zum Opfer fiel. Insofern würden Wetterhahn und Heiligenhäuschen eine Schicksalsgemeinschaft bilden, beide mussten immer wieder neu aufgebaut werden.

Bernhard Uebbing freute sich über die große Resonanz, am Donnerstag. „Das zeigt, dass die gewachsenen Strukturen der ehemals selbstständigen Gemeinde Heeren-Herken heute immer noch zum Tragen kommen“, sagte er der RP. Er dankte den Handwerksbetrieben Bollwerk, Schwiening, Winkel und Lorei, die mit viel Können und Entgegenkommen ihren Auftrag bewältigten, sowie allen, die sich für den Wiederaufbau engagiert hatten. Vor allem Jürgen Teloh, der als Geschäftsführer des Heimatvereins die Koordination übernahm, hatte viel Arbeit zu bewältigen. „Ich hoffe, dass der Neubau diesmal von langer Dauer ist“, schloss Bernhard Uebbing seine Rede.

Das Heiligenhäuschen ist übrigens wieder genau dort aufgebaut worden, wo es schon immer gestanden hat. Als Konsequenz aus den Unfällen wurde an der Kreuzung Heerener Straße/Halderner Straße ein Stoppschild angebracht. Ob es künftig hilft, Unfälle zu vermeiden? Selbst während der Einsegnung rauschte mancher Autofahrer mit hohem Tempo an der Stelle vorbei, an der 100 km/h erlaubt sind.

Dass die Heeren-Herkener aber auch durchaus Sinn für Humor haben und auch über eine solche Geschichte wie die mit dem Heiligenhäuschen lachen können, stellte Günter Berger unter Beweis, der sich der Sache mit einem lustigen Gedicht angenommen hatte. Im Anschluss gab‘s in einem Pavillon Würstchen und Getränke.

(Markus Balser)
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