Rees Haushalt schließt mit einem Plus ab

Rees · Kämmerer Andreas Mai konnte die Politiker mit guten Nachrichten in die Ferien schicken. Erneut ist es gelungen, statt des befürchteten Defizits sogar mit einem kleinen Plus abzuschließen. "Das ist ein gutes Ergebnis", sagt Mai.

 Der Reeser Kämmerer Andreas Mai konnte ein Plus von rund 255 000 Euro verbuchen.

Der Reeser Kämmerer Andreas Mai konnte ein Plus von rund 255 000 Euro verbuchen.

Foto: Endermann

Mahnen, warnen, zum Sparen auffordern. Dieses Konzept von Kämmerer Andreas Mai, das ihm nicht nur Beifall von den Politikern einbringt, ist offenbar ein Konzept, das das Schreckgespenst "Haushaltssicherung" immer wieder vertreibt. Jetzt legte Mai den von den Wirtschaftsprüfern abgesegneten Haushaltsabschluss für 2012 vor. Und erneut sehen die Zahlen bei weitem besser aus, als es der Ansatz zunächst erwarten ließ. "Es ist ein gutes Ergebnis", sagt daher der Kämmerer.

Unterm Strich fiel das Ergebnis satte zwei Millionen Euro besser aus als erwartet. Daher ist jetzt auch kein Rückgriff in die Rücklagen nötig. Im Gegenteil: Es konnte sogar ein Plus von 255 000 Euro erwirtschaftet werden.

Für Mai sind diese Daten bester Beweis dafür, dass es richtig sei, sehr genau und vorsichtig zu planen. "Eine ausführliche Haushaltsplanung wird immer wichtiger, weil ein Nachtragshaushalt gar nicht zu stemmen ist", sagt der Kämmerer. Daher würden im Haushaltsplan auch extra Puffer eingebaut, um auch kurzfristig auf überraschende Ausgaben reagieren zu können. Ziel sei immer, möglichst kein Defizit einzufahren.

Das gute Ergebnis liege an guten Erträgen bei der Gewerbesteuer, wo es 1,1 Millionen Euro mehr als erwartet gegeben habe, auch die Einkommensteuer habe gesprudelt. Aber Mai wäre nicht Mai, wenn er trotz der guten Daten nicht weiter warnen würde. "Die Zukunft lässt zwar hoffen, aber gleichzeitig gibt es Entwicklungen, die uns Sorgen bereiten." So gebe es Berichte, dass das Gemeindefinanzierungsgesetz die Ganztagsschulen bei den Zuweisungen viel höher bewerte. Eine Bemerkung, die gleich Peter Friedmann (SPD) auf den Plan rief. Das wäre doch vielleicht ein Anlass, den Ganztag auch in Rees zu prüfen, meinte er. Bekanntlich ist das eine langjährige Forderung der Genossen, die daher auch das Thema Sekundar- und Gesamtschule forcieren wollen. Solchen Überlegungen erteilte die Verwaltung eine klare Absage, und Bürgermeister Christoph Gerwers warnte davor, mit Ganztagsschulen die Zuweisungen hochzurechnen. Der Bürgermeister mahnte angesichts des guten Ergebnisses davor, jetzt gleich die Kostenbremse zu lösen. "Der Hinweis, wir könnten uns jetzt mehr erlauben, ist ein falscher Schluss." Er wird damit dem Kämmerer aus der Seele gesprochen haben, der durchgerechnet hatte, dass nach den aktuellen Zahlen Rees auf jeden Fall bis einschließlich 2016 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen kann.

"Wir bleiben handlungsfähig. Der Ausgleich ist machbar, wenn nicht jemand mit Märchenschlössern kommt", sagt Mai und appelliert an die Politik: "Sie sollten beim Thema Ausgaben Kommunalpolitik und nicht Parteipolitik machen."

(RP)
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