Rees Hallenbad: Stadt verliert ein Jahr durch den Rechtsstreit

Rees · Andreas Mai brachte die Stimmung in der Verwaltung gestern plastisch auf den Punkt: "Es herrscht Trauer im Rathaus", meinte der Kämmerer und Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters. Die Mitarbeiter seien einfach enttäuscht, dass die Stadt beim Neubau des Hallenbades weiter in der Warteschleife hängt. "Wir haben unheimlich viel Arbeit in das Projekt investiert. Dass es jetzt wieder nicht weitergeht, ist mehr als ärgerlich."

 Das Reeser Hallenbad.

Das Reeser Hallenbad.

Foto: van Offern

Wie berichtet, hat der Vergabesenat des Oberlandesgerichtes den Neubau erst einmal gestoppt. Ein unterlegener Bewerber geht juristisch gegen das Vergabeverfahren vor. Er hatte zwar vor der Vergabekammer den Kürzeren gezogen, aber daraufhin Beschwerde eingelegt. Jetzt muss die Reeser Verwaltung warten, bis die Entscheidung vorliegt. Wahrscheinlich wird es bis zum Sommer dauern, bis die Kommune Klarheit hat, wie es beim Hallenbad weitergeht. Sollte auch der Vergabesenat der Stadt Recht geben, würde es wohl trotzdem bis zum Ende des Jahres dauern, bis der Rat den Auftrag vergeben kann. Grundsteinlegung könnte nach der aktuellen Entwicklung wohl frühestens im Frühjahr 2014 sein. Eigentlich war geplant, dass im Sommer 2014 bereits Eröffnung ist. "Wir haben jetzt bestimmt ein Jahr verloren", bedauert Mai. Das ganze Verfahren zeige, wie juristisch kompliziert das Vergaberecht sei. Daher sei es richtig gewesen, Geld für kompetente Rechtsberatung zu investieren.

Knackpunkt der ganzen Sache ist, dass die Stadt das Hallenbad für eine festgeschriebene Summe von 3,2 Millionen Euro bauen lassen will. Dadurch will die Kommune bewusst eine Kostenbremse einbauen, um die Baumsumme nicht ausufern zu lassen.

(RP)
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