Rees-Haldern In Haldern werden die Stars gemacht

Rees-Haldern · Bei der 32. Auflage des Pop-Festivals stehen die Bands von morgen auf der Bühne.

Ja, es gibt sie immer noch, die Festivals für Pop-Romantiker. Keine musikalischen Hochleistungsschauen mit Top-Stars, sondern eher beschauliche Freiluftveranstaltungen, bei denen es um Musik geht, die man in der Regel erst noch kennenlernen muss.

Das Haldern-Pop-Festival ist eines dieser Festivals. Am 13. August geht es in seine 32. Auflage. Wie immer ist es schon längst ausverkauft, und wie immer waren die 6500 Karten schon vergriffen, bevor überhaupt auch nur eine der Bands feststand, die dort auftreten wird.

Selbst nach über drei Jahrzehnten ist das "Haldern Pop" noch ein Phänomen. Das Festival, das einmal als Messdiener-Fete begann, ist heute ein Open Air, das in ganz Europa Beachtung findet - ein Gradmesser für Popmusik in einer 5000-Seelen-Gemeinde. Aus den Ministranten von einst sind Aktionäre geworden, die mit viel Fachverstand ein dreitägiges Konzertprogramm zusammenstellen, das als Ganzes überzeugen soll, nicht nur mit zwei, drei Stars und ein wenig Beiwerk.

Dass dafür in Haldern das richtige Gespür vorhanden ist, haben die Organisatoren immer wieder bewiesen. Künstler wie Sam Smith, Mumford & Sons oder Mando Diao haben dort gespielt, bevor sie ihren weltweiten Durchbruch hatten. Jüngstes Beispiel: Das Unternehmen Apple nutzt einen Song von Wildbirds & Peacedrums in seinem aktuellen Werbespot für "Apple Music".

Das schwedische Duo veröffentlichte 2009 mit The Snake auf dem festivaleigenen Schallplattenlabel Haldern Pop Recordings jenen Titel, der jetzt um die Welt geht. "Auch wenn unser Vertrag mit der Band ausgelaufen ist, macht uns das sehr stolz", sagt Festival-Organisator Stefan Reichmann.

Über 50 Bands und Interpreten werden in diesem Jahr in Haldern auftreten, auf dem alten Reitplatz, in einem historischen Spiegelzelt, in einer ehemaligen Dorfkneipe, in einem lokalen Tonstudio und in der St.-Georg-Kirche. Allein diese Örtlichkeiten machen das Festival besonders. Gerade deshalb auch, weil eine Expansion im Festival-Konzept nicht vorgesehen ist, auch wenn noch viel mehr Tickets verkauft werden könnten.

Auch dieses Jahr gibt es wieder Geheimtipps. Benjamin Booker, der modernen Bluesrock spielt, hat das Zeug dazu, durchzustarten. Und Father John Misty, der ehemalige Schlagzeuger der Fleet Foxes, der von den Insidern bereits gefeiert wird.

Auch The Bronze Medal, eine junge englische Band, die gerade ein tolles Album veröffentlicht hat, ist eine Empfehlung. Aber auch Künstler, von denen das Publikum zuvor nie gehört hat, könnten für Höhepunkte sorgen. Für Haldern wäre das nicht untypisch.

Das Haldern-Pop-Festival, 13. bis 15. August, ist bereits ausverkauft.

(RP)
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