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Rees Die Pop-Dinosaurier kommen zurück

Rees · Am 9. August startet das Haldern Open Air. Die RP hat sich die Bands angehört, die dabei sind. Teil 3:

Man muss ja schon fast von Pop-Dinosauriern schreiben, wenn man die US-Band Grant Lee Buffalo zum Thema macht: 1993, vor fast 20 Jahren (!), erschien ihr Debüt "Fuzzy", ein Alternative-Country-Album mit immerjungen Liedern. Damals nannte man sie in einem Atemzug mit R. E. M., Smashing Pumpkins und Pearl Jam. Vier Alben spielten Grant Lee Buffalo ein, brachten ihr Projekt dann zur Ruhe. Jetzt kommen Grant Lee Buffalo zurück auf die Bühne und ist gibt keine Bedenken, dass diese Lieder auch 2012 noch funktionieren werden (ohne Wertung).

Die Band Megafaun ist das, was übrig blieb, als sich Justin Vernon alias Bon Iver von seiner Band trennte. Iver ist nun als Solokünstler die ganz große Nummer, Megafaun mit ihrem bisweilen avantgardistischen Folk weiter ein Geheimtipp. Auf ihrem selbstbetitelten Drittwerk schmeißen die US-Amerikaner mit Ideen nur so um sich: Mal Neil Young'scher Rock, dann wieder Can'scher Krautrock oder eben Folk im Stile von Bon Iver. Wie sagten die Klitschkos? "Schwere Kost!" (3,5 von 5 Punkten).

Wie eine schleichende Katze pirscht sich die Musik von Nigel Wright auf dem Album "Millfoil" an. Der Amerikaner von den "Blue Ridge Mountains" bedient die Gitarre ähnlich wie Jose Gonzales mal im Picking, dann wieder als Akkordmaschine. Mitunter wirkt dieser von Piano-Sprengseln begleitete Folk in seiner Düsternis wie eine akustische Version von Radiohead. Wright nahm "Millfoil" im Alter von nur 16 Jahren auf. Ganz schön schwarz für ein Jugendalbum (4/5).

Das Album "Tamer Animals" der amerikanischen Band Other Lives erschien 2011 auf dem Höhepunkt der New Folk-Welle. Referenzband sind die "Fleet Foxes" - wobei "Other Lives", die mittlerweile auch schon zum zweiten Mal nach Haldern kommen, sich weniger dem direkten Ohrwurm, als vielmehr der subtilen Songkunst verpflichtet fühlen. Die Geigen in der Single "For 12" (großartig!) weisen den Weg: Das hier ist Folk fürs Hirn, Folk für die Kammer, Folk für den Film (5/5).

(RP/rl)
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