Rees Bundesregierung zeichnet die Pop-Bar aus

Rees · Der Club in Haldern ist zur "Spielstätte des Jahres" gewählt worden. Minister Neumann übergab den Preis an Stefan Reichmann.

 Bernd Neumann überreicht die Auszeichnung an Stefan Reichmann vom Festivalteam.

Bernd Neumann überreicht die Auszeichnung an Stefan Reichmann vom Festivalteam.

Foto: Yvonne Kauf mann

Das "Motorschiff Stubnitz" in Rostock ist eine, auch "Eine Welt Aus Hack Konzerte" in Berlin und nun auch die "Haldern Pop Bar". Diese drei Clubs sind von der Bundesregierung als "Spielstätten des Jahres" ausgezeichnet worden.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann übergab in Hamburg die Preise. Stefan Reichmann von Haldern Pop nahm die Auszeichnung entgegen. Die Urkunde soll auf jeden Fall einen Ehrenplatz in der Pop-Bar bekommen, sagt Steven Kruijff, Geschäftsführer der Bar. "Wir freuen uns unheimlich über die Auszeichnung, das ist eine Anerkennung unserer Arbeit." Dotiert ist der Preis mit mehreren tausend Euro, doch das Geld sei eher nebensächlich. "Für uns ist der Ehrung viel wichtiger, weil sie zeigt, dass wir bundesweit als vollwertiger Club wahrgenommen werden", sagt Kruijff.

Der Geldpreis ist zudem zweckgebunden. Er muss wieder in den Club investiert werden, um die Rahmenbedingungen von Bands bei den Auftritten zu verbessern. In der Pop-Bar wollen die Verantwortlichen das Geld nutzen, um vor allem die Lichttechnik zu verbessern. An Bühne oder Umfeld soll nichts verändert werden. Die Gestaltung habe sich bewährt.

Stefan Reichmann meinte: "Uns freut jegliche Form von Anerkennung für das, was wir so über die Jahre tun und vor allem, dass wir es dort tun können, wo wir leben. Das Kind in uns schätzt die Begeisterung für die Live-Musik, die Aufmerksamkeit für das Spannende und Fremde und den Genuss, es mit Menschen zu teilen, die Gastfreundschaft zu schätzen wissen." Die Haldern-Pop-Bar hat sich nicht nur zum Zugpferd bei den Zuschauern entwickelt, sondern ist offenbar auch für die Bands immer wichtiger geworden.

"Es hat sich in der Szene herumgesprochen, dass wir ziemlich schnell reagieren können. Daher gibt es immer öfter Anfragen von Bands, denen ein Auftritt weggebrochen ist und die dann spontan für ein Konzert in die Bar kommen." Bewährt hat sich auf jeden Fall auch das Konzept, dass die Konzerte fast alle kostenlos sind. Am Ende geht Steven Kruijff mit dem Hut rum, jeder gibt, so viel er möchte.

Ziel des Preises ist es, die kulturelle Leistung der kleinen und mittleren Spielstätten zu würdigen. "Stellvertretend für die enorm wichtige kulturelle Arbeit der Spielstätten werden die Programmmacher gewürdigt, die sich durch ein qualitativ hochwertiges und ambitioniertes Livemusik-Programm in 2012 ausgezeichnet haben", so Volker Dueck aus der Preis-Jury,

Ursprünglich wurde die Idee eines Spielstättenprogrammpreises von der Bundeskonferenz Jazz entwickelt. Daher gehören auch viele Jazz-Clubs zu den ausgezeichneten Betrieben. Der Preis bezieht aber Rock- und Pop-Clubs ein. "Auch wir sind sicher kein Jazz-Club", lacht Steven Kruijff. Doch Haldern Pop ist erfahrungsgemäß für alle Richtungen offen. "Wer weiß, vielleicht spielt bei uns ja auch mal die ein oder andere Jazz-Band."

Wer gratulieren möchte, kann das gleich morgen tun. Dann tritt die Band Yast ab 21 Uhr in der Pop-Bar auf.

(RP)
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