Rees Haldern Pop-Bar: Gitarre folgt auf Pianomusik

Rees · Das hauseigene Klavier der Pop-Bar fristet in der Regel ein Dasein als Dekorationselement. Am Donnerstag stand das Instrument jedoch im Mittelpunkt. Denn Bent van Looy präsentierte die ersten Stücke seines bald erscheinenden Piano-Albums. Der so unscheinbare Mann mit Ringelsocken und Strickjacke überraschte mit einem emotionalen Auftritt. Ein durch und durch gelungenes Konzert.

Der belgische Musiker, der normalerweise mit seiner Band "Das Pop" unterwegs ist und auch schon dreimal in Haldern vorbeischaute, wählte für die Uraufführung seiner neuen Songs das kleine Lindendorf aus. Im Studio aufgenommen hat er die Lieder noch nicht. Sie wurden bisher nur in der Pop-Bar gespielt. "Und natürlich bei mir zuhause im Wohnzimmer", ergänzte der Belgier lachend. Die Pop-Bar-Besucher gehören so zu einem ziemlich elitären Kreis.

Die Stücke kamen bei Kerzenschein und gedämpften Licht besonders gut an. Mit seinen Ansagen sammelte der äußerst sprachsichere Musiker, der deutsch sprach und englisch sang, zusätzlich viele Sympathien, denn hinter jedem der Stücke steckte eine persönliche Geschichte. Der Musiker scheute nicht davor zurück, zu verraten, für wen er wann und warum welches Lied geschrieben hat. So sang er über die Begegnung mit einem Kleinkind oder den schmerzlichen Verlust seines Notizbuches, in dem er seine Ideen für neue musikalische Werke aufschreibt. Jedes seiner Stücke war begleitet von seinem ausgezeichneten Klavierspiel, das den Liedern eine unheimliche Leichtigkeit verleiht. Auch gesangstechnisch war der Belgier sehr sicher und überzeugte durch Professionalität.

Bereits am Montag steht das nächste Konzert an. Dann gibt es eine Alternative zum Tanz in den Mai in der Haldern Pop-Bar. Hier tritt am 30. April "Sea Of Bees" auf. Hinter diesen Namen verbirgt sich die Musikerin Julie Ann Baenziger. In ihrer Musik verarbeitet sie vor allem persönliche Erfahrungen rund um die Liebe. Herausgekommen sind dabei wunderschöne Lieder mit üppigen Hooklines, verwegen, intim und zerbrechlich, verwurzelt in den Grundfarben von Gitarre, Bass und Schlagzeug. Kritiker schwärmen von ihrer Stimme als "eine perfekte Mischung aus Unschuld und Erfahrung".

(sabr)
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