Rees Haldern: Noch drei Schritte bis zum Bau

Rees · Für den Betuweabschnitt im Lindendorf steht jetzt der Erörterungstermin an. Es hat fast zwei Jahre gedauert, die Stellungnahmen der Bürger auszuwerten und zu beurteilen. Jetzt dürfen sie sich noch einmal persönlich äußern.

Rees: Haldern: Noch drei Schritte bis zum Bau
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der Bürgermeister hatte zuletzt noch deutliche Kritik am langsamen Verfahren bei der Betuwe geübt. Es sei nicht einzusehen, warum es fast zwei Jahre dauere, bis nach der Offenlage endlich der Erörterungstermin stattfinde. Der Termin also, in dem Betroffene sich noch einmal persönlich zu ihrem Anliegen äußern dürfen. Viele wüssten nach so langer Zeit inzwischen gar nicht mehr, was sie damals genau geschrieben haben, wird moniert.

Die Vertreter der Bahn sind hier selbstkritisch. "Es ist richtig, dass die Verfahren lange gedauert haben. Wir haben den Aufwand unterschätzt", sagt Projektleiter Stefan Ventzke. Man habe aber reagiert, personell aufgestockt und sei optimistisch, dass künftige Verfahren, etwa Millingen, zügiger über die Bühne gingen.

Haldern ist nach Oberhausen erst der zweite Abschnitt, der beim umfangreichen Genehmigungsverfahren in die Erörterung geht. Und Haldern ist für die Bahn gleich so etwas wie eine Nagelprobe.

In Oberhausen gab es nämlich kaum private Betroffene, weil die Strecke fast nur durch Industriegebiet führt. In Haldern dagegen gab es knapp 300 Einwände von Privatpersonen, die geprüft wurden. Und diese 300 hätten auch die Gelegenheit, ihre Stellungnahme beim Termin am 11. Juni (Einlass 9 Uhr im Bürgerhaus Rees) noch einmal zu konkretisieren. Der Termin ist nicht öffentlich. Nur wer Einwände erhoben hat, darf kommen. Um alle Betroffenen auf den aktuellen Stand zu bringen, will die Bahn jedem, der einen Einwand vorgebracht hat, in den nächsten Tagen einen Brief schicken. Darin erfahren die Bürger, wie die Stellungnahme zum Einwand ausgefallen ist. "Wer damit zufrieden ist, kann sich den Weg zum Termin auch sparen", sagt Ventzke. Er weist ohnehin darauf hin, dass es keine Pflicht gebe, an dem Termin teilzunehmen. Die Einwände würden auch weiterhin gelten und nachher abgewogen. Der Erörterungstermin ist der drittletzte Schritt im Genehmigungsverfahren. Im Anschluss an den Termin erstellt die Bezirksregierung als zuständige Behörde eine abschließende Stellungnahme. Auf dieser Grundlage fasst das Eisenbahnbundesamt den Planfeststellungsbeschluss. Wird dagegen nicht geklagt, könnte gebaut werden. Ventzke geht davon aus, dass Anfang 2015 der Planfeststellungsbeschluss vorliegt.

Haldern hält er trotz 300 Einwänden für einen relativ unproblematischen Bereich. Vor allem, weil beim Thema Bahnübergang Konsens besteht.

Die Themen, bei denen noch der meiste Diskussionsbedarf besteht, sind Schallschutz, Gestaltung der Wände und Wünsche zum neu gestalteten Bahnhof in Haldern.

Lärmschutz In Haldern ist vorgesehen, dass es nur auf der rechten Seite (Fahrtrichtung Emmerich) eine Mauer geben soll, weil links kaum Bebauung stehe. Das kritisiert mancher.

Gestaltung Schutzmauer Die Kommune fordert zudem einen ansprechenden Lärmschutz. Über die Gestaltung werde allerdings erst im so genannten Ausführungsverfahren gesprochen, so die Bahn.

Bahnhof Haldern Für den Bahnhof wird gefordert, einen Aufzug und eine kürzere Rampe einzurichten. Beides sieht die Bahn kritisch. Bei einem Aufzug wären die Unterhaltungskosten zu hoch, eine Veränderung der Rampe wäre wegen der Bebauung schwierig, heißt es.

(RP)
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