Emmerich Der Hafen wächst - das kostet mehr als 6,5 Millionen Euro

Emmerich · Der Hafen rüstet sich, um mehr Container umschlagen zu können. Dafür braucht es neue Flächen und weitere Investitionen in die Technik. Der Anfang ist bereits gemacht.

 Der Emmericher Hafen in einer Luftansicht.

Der Emmericher Hafen in einer Luftansicht.

Foto: Hafen

Weil sich der Containerumschlag in den vergangenen Jahren erhöht hat, erweitert der Hafen Emmerich seine Flächen.

 Arndt Wilms ist Prokurist der Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH.

Arndt Wilms ist Prokurist der Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH.

Foto: Björn Mende

Im ersten Schritt wird derzeit eine 4.000 Quadratmeter große Fläche ausgebaut. Im zweiten Schritt sollen im kommenden Jahr weitere 8.000 Quadratmeter hinzukommen. Zudem soll das Fundament der Kranbahn komplett erneuert und eine neue Kranbrücke angeschafft werden. Das Gesamtvolumen der Maßnahmen beträgt mehr als 6,5 Millionen Euro. Ziel ist es, Umschlagprozesse zu optimieren und den Hafen für die Zukunft gut aufzustellen.

 Die Arbeiten für den ersten Teil der Containerflächen-Erweiterung haben begonnen.

Die Arbeiten für den ersten Teil der Containerflächen-Erweiterung haben begonnen.

Foto: Björn Mende

Auf diese Arbeiten hat jetzt das Unternehmen DeltaPort Niederrheinhäfen hingewiesen. Der Emmericher Hafen gehört zu diesem Unternehmen. 

Die Geschäfte des Emmericher Hafens liefen in den vergangenen Jahren sehr gut. Der Umschlag mit Containern, auf den der Emmericher Hafen spezialisiert ist, boomt. Zwischen 85.000 und 125.000 TEU wurden seit 2015 rein wasserseitig umgeschlagen.

Zur Erklärung: Die Abkürzung TEU steht für das englische Twenty-Foot Equivalent Unit und meint einen 20-Fuß-Standardcontainer. TEU wird international als standardisierte Einheit zur Zählung dieser genormten Containernverwendet.

In der Pressemitteilung heißt es. „Und auch wenn es coronabedingt eine Umschlagdelle zu verzeichnen gab, geht es wieder aufwärts und alle Prognosen sind positiv: Der Containerumschlag, da sind sich alle Experten einig, wird weiter steigen.“

Deswegen reagiert der Hafen Emmerich und erweitert seine Containerflächen von derzeit 45.000 Quadratmetern in zwei Schritten bis 2022 um 12.000 Quadratmeter. Ebenfalls im kommenden Jahr soll das Fundament der Kranbahn komplett erneuert werden. Als letzte der geplanten Maßnahmen steht dann für 2023 die Anschaffung eines neuen Kranes an.

„Die Containerschiffe auf den Weltmeeren werden immer größer. Das heißt, es kommen immer mehr Container auf einen Schlag. Davon sind zunächst die Seehäfen betroffen, in zweiter Instanz aber auch wir als Binnenhafen“, wird Arndt Wilms in der Mitteilung zitiert. Er ist als Prokurist der Port Emmerich Infrastruktur- und Immobilien GmbH für die Erweiterung der Containerflächen zuständig. Damit es sich beim Be- und Entladen der Schiffe nicht staut und es mehr Platz für die Zwischenlagerung der Container gibt, war die Flächenerweiterung unumgänglich. „Mit den Maßnahmen, die wir nun umsetzen, sind wir gut aufgestellt für die Containermengen der Zukunft“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Der erste Schritt dieser Maßnahmen hat bereits begonnen. Aktuell wird eine 4.000 Quadratmeter große Fläche geschaffen. Diese soll zum einen für die Aufnahme von Containern dienen, zum anderen aber auch die Einfahrtsituation der LKW in das Terminal verbessern und einen schnelleren Durchfluss ermöglichen. Im Herbst soll der erste Schritt abgeschlossen sein. Voraussichtlich Ende des zweiten Quartals 2022 soll die zweite Fläche, die mit 8.000 Quadratmetern doppelt so groß ist wie der erste Abschnitt, fertig gestellt werden. Im Sommer 2022 soll das Emmericher Hafenterminal, das aktuell rund vier Hektar umfasst, somit um 12.000 Quadratmeter oder 1,2 Hektar gewachsen sein.

Geplant ist zudem eine weitere Maßnahme: Im zweiten Halbjahr 2022 soll das Fundament der Kranbahn erneuert werden. Dies ist – im wahrsten Sinne des Wortes – die Grundlage für eine neue Kranbrücke, die 2023 in Betrieb gehen soll. „Mit der neuen Kranbrücke vermeiden wir Umstauvorgänge, wir verbessern unsere Performance und können mehr Container in derselben Zeit umschlagen“, so Projektleiter Wilms, der davon ausgeht, dass die Umschlaggeschwindigkeit um zehn bis 15 Prozent steigt.

Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf mehr als 6,5 Millionen Euro, von denen ein Teil aus Bundesmitteln gefördert wird. Nach der Fertigstellung aller Pläne im Jahre 2023 ist der Emmericher Hafen runderneuert.  Die Erweiterungspläne geben auch dem Hafenverbund der DeltaPort Niederrheinhäfen Auftrieb. Zu dem Verbund haben sich der Hafen Emmerich, die Häfen der DeltaPort GmbH & Co. KG (Rhein-Lippe-Hafen Wesel, Stadthafen Wesel, Hafen Voerde) und der NIAG-Hafen Rheinberg-Orsoy zusammengeschlossen.

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