Strandbad Millinger Meer Grüne wollen Bäumen eine Chance geben

MILLINGEN · Die Reeser Grünen schlagen vor, bei den von der Fällung bedrohten Bäume abzuwarten, ob sich die Pappeln nicht doch noch durch pflegerische Maßnahmen wieder erholen können.

 Die vier von der Fällung bedrohten Pappeln im Strandbad sind im linken Bildteil zu erkennen. Von den vier Linden rechts soll eine gefällt werden.

Die vier von der Fällung bedrohten Pappeln im Strandbad sind im linken Bildteil zu erkennen. Von den vier Linden rechts soll eine gefällt werden.

Foto: Grüne Rees

(bal) Die Reeser Grünen wollen den Bäumen am Millinger Meer eine Chance geben. Wie berichtet, sollen dort vier Pappeln aus Sicherheitsgründen gefällt werden, die Standhaftigkeit einer Linde wird zudem überprüft. Die Grünen schlagen nun vor, zu versuchen, die notwendige Verkehrssicherheit am Strandbad so weit wie möglich mit baumpflegerischen Maßnahmen wie Totholzbeseitigung oder notfalls Kroneneinkürzung herzustellen und abzuwarten, ob die im letzten Sommer stark unter der Trockenheit leidenden und mit vorzeitigem Laubabwurf reagierenden Pappeln in diesem Frühjahr wieder austreiben. Falls die Bäume dann doch gefällt werden müssten, müsse vor Ort mindestens eine gleichwertige Nachpflanzung erfolgen, damit die nächste Generation der Erholungssuchenden am Millinger Meer wieder den Schatten unter dem Bäumen am Strandbad genießen kann, schreibt Ortsverbandsvorsitzender Marco Bonnes.

Die letzte Baumfällaktion am Millinger Meer habe in der Wintersaison 2010/11 stattgefunden, als die Pappeln im Eingangsbereich des Geländes entfernt wurden. Schon damals regte sich Widerstand gegen die Fällung der Bäume, unter anderem durch die Bienener Künstlerin Roswitha Lohmann und die Reeser Grünen. Auch damals seien die Bäume aus „Verkehrssicherheitsgründen“ entfernt worden, da bei regelmäßigen Untersuchungen des Gesundheitszustandes und der Standfestigkeit Schäden festgestellt worden seien. Anders als zugesagt, habe es dafür am Millinger Meer keine Ersatzpflanzungen gegeben.

Wenn nun auch die letzten verbliebenen Pappeln gefällt würden, könne der allergrößte Teil der Liegewiese nicht mehr beschattet werden. Auch würde die charakteristische Silhouette des Millinger Meeres fehlen. Das erst im Oktober letzten Jahres erstellte Dorfentwicklungskonzept für Millingen benenne das Millinger Meer schon im Vorwort als „Wahrzeichen“, landschaftliche Besonderheit“ und als Planungsansatz einer Stärkung der „touristischen Nutzung des Millinger Meeres“. Dazu Bonnes: „Ein guter Teil der hier beschriebenen Attraktivität des Strandbades ist wohl dem alten Baumbestand zu verdanken, der dem Ort sein unverwechselbares Flair verleiht. Die nun geplanten Fällungen würden dem Strandbad genau diesen Charme nehmen.“

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