Rees Großes Böller-Spektakel in Esserden

Rees · Die Böllerschützen der St.-Irmgardis-Schützenbruderschaft feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Und wenn sie das tun, dann lassen sie es richtig krachen. Sie planen das "Erste Niederrheinische Böllertreffen" in Esserden.

 Auch bei der 1111-Jahrfeier des Ortsteils Esserden kamen die Böllerschützen zu einem beeindruckenden Einsatz.

Auch bei der 1111-Jahrfeier des Ortsteils Esserden kamen die Böllerschützen zu einem beeindruckenden Einsatz.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Am Samstag, 31. August, verschießen die Böllerschützen der St.-Irmgardis-Schützenbruderschaft ihr Pulver. Und jede Menge Gäste aus nah und fern, die diese Leidenschaft teilen, machen mit.

"Lange haben wir davon geträumt, mal an einem richtigen Böllertreffen teilzunehmen, doch diese sind meistens nur in Bayern", erläuterte Dennis Schmitt von der Bruderschaft die Sache. "Daher kam uns zu unserem Jubiläum die Idee, selbst eines auszurichten." Die Gemeinschaft hat Nachforschungen angestellt: Ihr Event wird demnach "das allererste am Niederrhein, das offiziell als Böllertreffen betitelt ist".

Starten soll die Veranstaltung um 15 Uhr mit dem Eintreffen der Gäste auf der Dorfplatz an der Alten Schulstraße, also am Schützenplatz an der Gaststätte Markett, in Esserden.

Böllerschützen, die mit Standböllern oder Kanonen anreisen, gehen dann direkt zum Gelände der Familie Hülkenberg, ebenfalls an der Alten Schulstraße, und beginnen dort mit dem Aufbau. "Ich schätze, 20 Kanonen werden da sein", stellt Schmitt in Aussicht.

Alle übrigen werden um 15.45 Uhr auf dem Dorfplatz durch Brudermeister Albert Bay und Bürgermeister Christian Gerwers begrüßt. Eine halbe Stunde später marschieren auch sie zum "Böllergelände", wo die Geschütze warten.

Ab 16.30 Uhr wird unter dem Kommando von Böllermeister Theo van Merwyk geböllert: erst eine langsame Reihe, dann eine schnelle Reihe und dann ein Salut. Anschließend sind – je nach Menge der erschienenen Böllerschützen – noch andere Schussfolgen angedacht.

Das Spektakel könnte sich ein wenig hinziehen, denn die Handhabung der "Büchsen" ist recht aufwändig: Pulver rein, verkorken, das alles dauert ein bisschen. Und ziemlich laut dürfte es werden. Wobei, so Schmitt: "Das Tambourcorps ist laut Dezibelmesser lauter. Bei den Böllerschüssen hat man nur diesen Schreckmoment."

Allerdings gibt er zu, dass so ein Schuss, im Gegensatz zu Musikkapellen, arglose Zuhörer selbst im weiten Umkreis noch erschrecken könnte – je nachdem, wie der Wind steht und wie viel Schwarzpulver verwendet wird. Die Böllerschützen haben deshalb Vorkehrungen getroffen: "Wir haben alles beim Ordnungsamt und bei der Kreispolizei angemeldet. Nicht, dass da jemand denkt, da ist eine Schießerei."

Lauter oder leiser, um 17.30 Uhr sorgt das Tamborcorps Rees jedenfalls für etwas gefälligere Klänge, und die Gäste ziehen sich zurück zum Festplatz. Ab 18 Uhr gibt es dort bei Kaffee und Kuchen einen gemütlichen Austausch mit den Gästen von nah und fern. Etwa eine Stunde später startet ein Festabend mit der Liveband "The Greyhounds".

"Zurzeit rechnen wir mit 91 Böllerschützen und zahlreichen weiteren Gästen", so Dennis Schmitt: "Die meisten aus der näheren Umgebung, also aus Emmerich, Elten, Kalkar, Praest, Wesel." Die Gäste mit der weitesten Anreise dürften aus Anröchte bei Paderborn und Bonn sein. Jeder, der sich das krachende Spektakel ansehen möchte, ist willkommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort