Rees Großer Bahnhof für Familie Jagoda

Rees · Beim Neujahrsempfang stellten Vereine und Ortsvorstand in Esserden ihre Vorhaben der nächsten Jahre vor.

 Christoph Gerwers (l.) und Norbert Hollands (r.) gratulieren Iris und Edmund Jagoda.

Christoph Gerwers (l.) und Norbert Hollands (r.) gratulieren Iris und Edmund Jagoda.

Foto: Michael Scholten

Als Edmund und Iris Jagoda nach Esserden zogen, ahnten sie nicht, dass der Förderverein "Rond öm de Eik" ihnen solch einen großen Bahnhof bereiten würde. Beim Neujahrsempfang wurden die Eheleute, die aus Gelsenkirchen-Holthausen an den Pappelweg zogen, als 1000. Bürger von Esserden, Reeserward und Speldrop begrüßt. Ortsvorsteher Norbert Hollands und Bürgermeister Christoph Gerwers hießen sie mit Blumen und einem Buchgeschenk in der Dorfgemeinschaft willkommen. Pfarrer Michael Eiden merkte augenzwinkernd an, dass man in Gemeinden ab 1000 Einwohnern traditionell über den Neubau einer Kirche nachdenken sollte.

Der Sektempfang war so gut besucht wie in den sieben Jahren zuvor, fand diesmal aber in besonders heller Atmosphäre statt. Norbert Hollands lobte das umfassend sanierte Restaurant Zur Linde als "Bereicherung für Rees" und dankte den Betreibern Maik Baatsch und Anni Schneeweiß für die moderne und zugleich traditionelle Gastronomie. Gastredner Christoph Gerwers bescheinigte Esserden, ein "vorbildlicher Ortsteil" zu sein, der sich "prima entwickelt".

Der Bürgermeister stellte den Bürgern, die außerhalb des Ortskerns wohnen, in Aussicht, dass auch sie schnelles Internet bekommen. Nachdem das Unternehmen Deutsche Glasfaser seine Kabel nur im kommerziell interessanten Zentrum des Dorfes verlegt hat, habe die Stadt Rees nun beim Kreis Förderanträge gestellt, um auch die Vernetzung der "weißen Flecken" zu erreichen. Bezüglich der "Reeser Welle" stimmte Gerwers die Zuhörer darauf ein, dass der politische Beschluss der Stadt Rees, keine weiteren Kiesabgrabungen zu genehmigen, vermutlich vom Kreis Kleve gekippt wird. Die Stadt werde sich aber dafür einsetzen, dass "schädliche Auswirkungen, auch für Esserden", zum Beispiel durch Hoch- und Grundwasser, vermieden werden.

Brudermeister Klemens Rütter stellte die Geschichte und Aktivitäten der St. Irmgardis Schützenbruderschaft vor. Einst als Wehr- und Notgemeinschaft im Kampf gegen den Adel und die Fürsten gegründet, hätten der Schießsport und die Geselligkeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. Für Erheiterung sorgten die Randnotizen, dass die Schützenbruderschaft 1863 "nach einem wilden Gelage in Speldrop" aufgelöst wurde oder dass beim ersten Nachkriegsschützenfest im Jahr 1947 der Schützenkönig ausgewürfelt werden musste, weil keine Waffen genutzt werden durften. Heute gehört die Bruderschaft, die drei Frauen in ihrem Vorstand vorweist, zu den aktivsten Vereinen des Ortes. Allein die Sportschützen haben 45 aktive Mitglieder, auch die Fahnenschwenker, die Böllerschützen und die Jungschützen haben lokal und überregional einen guten Ruf. Klemens Rütter und Präses Michael Eiden stellten Pläne für eine Wallfahrt der Schützen vor: Im Oktober 2019 soll eine fünf- bis siebentägige Flugreise nach Rom stattfinden.

Pfarrer Michael Eiden verwies auch auf die Kevelaer-Wallfahrt am letzten August-Wochenende 2018. "Vor 25 Jahren, als wir das 350-jährige Jubiläum der Wallfahrt Rees-Kevelaer feierten, nahmen 175 Menschen daran teil", sagte Eiden. "Diesen Rekord möchten wir auch im aktuellen Jubiläumsjahr wieder erreichen." Geplant seien kurze und lange Etappen zu Fuß, mit dem Fahrrad, für Inline-Skater oder auch für Rollstuhlfahrer.

Ortsvorsteher Norbert Hollands versprach eine Sanierung des Ehrenmals in Esserden bis zum Jahr 2020, stellte aber auch Pläne für die nahe Zukunft vor: Am Samstag, 17. März, säen die Kinder des Ortes ab 14 Uhr ein Wildblumenbeet am Deich. Im Restaurant Zur Linde findet am Samstag, 21. April, ein Seniorennachmittag für Bürger ab 70 Jahren statt. Am selben Ort und Wochenende, 21. und 22. April, treffen sich Kegler und Nicht-Kegler zur offenen Stadtmeisterschaft. Am 1. Mai richtet der 4. Zug das Maikönigschießen für Jedermann aus. Am Samstag, 9. Juni lädt Wilhelm Bußhaus ab 6 Uhr morgens zur Wanderung durch Feld und Flur ein, woran sich ein gemeinsames Frühstück anschließen wird. Das Kinderschützenfest ist für Samstag, den 16. Juni, geplant.

(RP)
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