Ehemaliges Kasernengelände Emmerichs neuer Stadtteil wächst

EMMERICH · Die Arbeiten auf dem alten Kasernengelände schreiten schnell voran. Auf der Mega-Baustelle arbeiten pro Tag rund 160 Mann. Später sollen hier einmal gut 300 Arbeitsplätze entstehen und etwa genauso viele Menschen dort wohnen.

 Blick aus der Luft auf das Kasernengelände: Insgesamt ist es 360 Hektar groß.

Blick aus der Luft auf das Kasernengelände: Insgesamt ist es 360 Hektar groß.

Foto: Mona GmbH

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit schreitet gegenüber der B220 eine Baustelle voran, deren Ausmaße nicht nur für Emmericher Verhältnisse beachtlich sind. Auf einer Fläche von 360 Hektar entsteht gewissermaßen ein ganz neuer Stadtteil. Seit letztem Jahr wird das Gelände der ehemaligen Moritz-von-Nassau-Kaserne regelrecht umgekrempelt. Bis zu 160 Menschen sind am Tag auf der Mega-Baustelle aktiv. Abriss und Neubau laufen parallel. Das Gros der Bundeswehr-Gebäude ist bereits verschwunden. Dafür ist der Bau des Gesundheitswohnparks schon ziemlich weit vorangeschritten.

Im vergangenen November wurde mit dem Bezug des neuen Awo-Kindergartens „Räuberhöhle“ ein erstes Mosaiksteinchen vollendet, jetzt soll es Zug um Zug weitergehen. Die Pläne sind ambitioniert. Neben einem Wohngebiet sollen hier wie berichtet auch ein Ärztezentrum und eine Privatklinik entstehen, dazu ein Gewerbegebiet und Häuser für betreutes Wohnen.

 Die Arbeiten am Gesundheitswohnpark schreiten voran.

Die Arbeiten am Gesundheitswohnpark schreiten voran.

Foto: Markus Balser

Viel von der benötigten Infrastruktur, Straßen und Leitungen, steht bereits. „Wir versuchen, das Tempo weiter hochzuhalten“, sagt Matthias Wünsch von der Heyden. Wie der geschäftsführende Gesellschafter der Mona Erschließungs GmbH erklärt, sollen bereits Ende März 2019 die Komplexe für betreutes Wohnen (48 Wohneinheiten) und die Pflegeeinrichtung mit 120 Pflegeplätzen, sowie einer Tagespflege bautechnisch fertig sein. Der Betrieb könne dann Ende Mai starten.

Im Gesundheitswohnpark bestehend aus Pflegeeinrichtung, betreutem Wohnen, Medizinschem Zentrum, Privatklinik, Service Wohnen und Jungem Wohnen, werden nach Fertigstellung cirka 300 bis 350 Arbeitsplätze entstanden sein und cirka 300 Menschen wohnen. Der Bau der Erschließungsmaßnahme ist schon weit vorangeschritten. Die Bebauung im Bereich Junges Wohnen hat bereits ebenfalls begonnen und die Gründstücke für die weitere Bebauung sind aufbereitet.

Medizinisches Zentrum Gut sieht es auch mit dem Medizinischen Zentrum aus. Für das Projekt „Partner unter einem Dach“ (PueD) liegen bereits Zusagen für eine Vermietungsfläche von 3500 Quadratmetern vor. „Die Nachfrage ist größer als wir gedacht haben“, sagt Wünsch von der Heyden. Im PueD sollen Ärzte, eine Apotheke, ein Sanitätshaus und weitere medizinische Dienstleister untergebracht werden. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Das Baugrundstück ist breits vermessen und der Baugrund aufbereitet. Derzeit wird gerade der Baugenehmigungsantrag vorbereitet

Psychosomatische Klinik Schon etwas weiter sind die Arbeiten für die geplante Psychosomatische Klinik, an der auch die van der Valk-Hotelkette beteiligt ist. In der Privatklinik können sich später einmal Patienten behandeln lassen, die unter stressbedingten Depressionen oder Burn Out leiden.

Waldparkviertel Ebenfalls im zweiten Quartal 2019 soll das Planungsverfahren für das „Waldparkviertel“ abgeschlossen sein. Hier sind auf gut 65.000 Quadratmetern verschiedene Wohnformen von der Eigentumswohnung bis zur Villa und Häusern für seniorengerechtes Wohnen vorgesehen. Bis zu 200 Wohneinheiten verschiedenster Couleur werden dort bis 2021 entstehen. Wer die Wohnungen vermarkten wird,kann noch nicht verraten werden.

Gewerbegebiet Die Erschließung des Gewerbegebiets soll noch im ersten Halbjahr 2019 erfolgen. Gut zehn Hektar des Geländes sind für die Ansiedlung von Handel, Dienstleistung und Gewerbe vorgesehen. Wegen der Nähe zur Wohnbebauung darf sich kein so genanntes störendes Gewerbe ansiedeln. Also keine Betriebe, deren Produktion Emissionen verursacht. Geeignet ist der Standort für Büros, Lagerhaltung oder Handwerksbetriebe. Sein Vorteil: die Lage direkt an der B220 und somit auch zum Autobahnanschluss der A3. Eine Anbindung an den Emmericher Hafen ist ebenfalls gegeben.

(Markus Balser)
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