Emmerich Grenzregion erwartet die neue Majestät

Emmerich · Der niederländische "Königinnentag" am 30. April hat ausgedient. Zukünftig gibt es stattdessen den "Königstag" am 27. April. Spannend bleibt, ob der künftige Monarch Willem Alexander sich in Emmerich blicken lassen wird.

 Die niederländische Königin Beatrix (links) bei einem Besuch in Essen mit NRW-Landesmutter Hannelore Kraft. Rechts: Prinz Willem Alexander, bald König.

Die niederländische Königin Beatrix (links) bei einem Besuch in Essen mit NRW-Landesmutter Hannelore Kraft. Rechts: Prinz Willem Alexander, bald König.

Foto: dpa

Überrascht hat die Nachricht Freddy Heinzel schon, damit gerechnet hat aber auch er. "Jeder wusste, dass Beatrix mit dem Gedanken spielt, abzudanken. Nur das genaue Datum war offen", sagt der niederländische Honorarkonsul aus Emmerich. Da in diesem Jahr der 75. Geburtstag der Königin und das Jubiläum "200 Jahre Oranje-Nassau auf dem Thron" anstehen, sei das der ideale Rahmen, um die Nachfolge zu regeln: "Das ist ein gut gewähltes Datum", meint der Jurist.

Für die Grenzregion hat der Wechsel im Königshaus eine ganz direkte Auswirkung. In diesem Jahr wird es keinen Königinnentag am 30. April geben, weil das der Tag ist, an dem die Königin abdankt. Zudem wird es künftig einen Königstag geben, und der wird auch nicht mehr am 30. April sein, sondern am 27. April — am Geburtstag des neuen Königs. "Für uns Emmericher bedeutet das eine Umstellung, wir waren es immer gewohnt, dass am 30. April Königinnentag war und dann die Holländer zu uns zum Einkaufen kamen, einen Tag später war bei uns der Maifeiertag, und dann fuhren wir in die Niederlande", erinnert er sich. Dieser "Doppeleffekt" der Feiertage fällt künftig weg.

Freddy Heinzel ist sicher, dass der künftige König Willem Alexander schnell zu einem Staatsbesuch nach Deutschland kommen wird. "Wir sind enge Partner, und die Niederländer spüren, das sie mit Deutschland zu den Ländern gehören, die derzeit am besten mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation zurechtkommen." Auch Willem Alexander werde großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit legen.

Zweimal hat Freddy Heinzel den künftigen König bereits getroffen und hatte die Gelegenheit, sich kurz mit ihm zu unterhalten. "Er ist ein offener Typ, von dem ich den Eindruck habe, dass er die neue Aufgabe gut vorbereitet angeht."

Heinzel hofft, dass der König dann vielleicht auch mal nach Emmerich kommt. Mutter Beatrix ist hier nämlich höchstens mal mit dem Zug durchgefahren. Im letzten Jahr sah es lange so aus, als würde Beatrix kurz vor Ende ihrer Amtszeit tatsächlich noch Emmerich besuchen. Ein Termin am Grenzübergang auf der A 3 war bereits so gut wie sicher und auch schon bestätigt. Kurz vor dem großen Tag mussten die Pläne dann aus Zeitgründen doch noch geändert werden.

Einen offiziellen Termin im Kreis Kleve hatte die Königin allerdings doch: 1987 eröffnete sie zusammen mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker die A 57 bei Goch.

(RP)
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