Rees Granate wächst in Holz ein und explodiert 71 Jahre später im Ofen

Die Geschichte ist kurios: Im Wohnzimmer einer Familie aus Rees ist am Wochenende eine Gewehrgranate explodiert. Der Sprengkörper steckte in einem Stück Holz, mit dem die Familie beim Adventskaffee ihren Ofen befeuerte.

Granate aus Zweitem Weltkrieg explodiert in Ofenrohr in Rees
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Granate aus Zweitem Weltkrieg explodiert in Ofenrohr in Rees

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Dieser Adventskaffee wird Sandra Kremer aus Rees-Millingen wohl ewig in Erinnerung bleiben: Die 42-Jährige saß am Sonntagnachmittag mit ihrem Freund und ihrer Schwester zusammen, als sich in kurzer Entfernung eine heftige Explosion ereignete. Das Schutzglas des Ofens war mit einem lauten Knall geborsten, umherfliegende Splitter bohrten sich in Möbel und den Fernseher, auf dem Teppich kokelten Brandlöcher. Glück im Unglück: verletzt wurde niemand.

Der Schreck war groß, aber auch das Erstaunen, als sich herausstelle: Im Ofen war eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg detoniert. Sie hatte sich im Brennholz befunden, das Sandra Kremer nur kurz zuvor neu aufgelegt hatte. Das Projektil war im Holz eingewachsen. "Ich hatte keine Chance, das zu erkennen", sagt sie.

Bei dem Geschoss handelt es sich um eine Gewehrgranate der Wehrmacht, wie die Polizei unserer Redaktion bestätigte. Noch in der letzten März-Woche des Jahres 1945 hatte es schwere Gefechte im Raum Rees gegeben. Das Projektil, das im Ofen explodierte, stammt wohl aus jener Zeit. Es war in einen Baum geschossen worden, detonierte aber nicht. Bis es jetzt im Feuer lag.

Dass nichts Schlimmeres passierte, ist dem Umstand zu verdanken, dass sich der Zünder verformte und so nicht die volle Sprengladung in die Luft flog.

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