Geschichtsverein Ressa Überraschendes auf Haus Aspel

REES · Der Geschichtsverein „Ressa“ besuchte die Anlagen des Klosters — und erfuhr dabei einiges über die Anlage, was selbst vielen Reesern neu sein dürfte.

 Gut 55 Teilnehmer waren der Einladung des Geschichtsvereins Ressa zur Besichtigung von Haus Aspel gefolgt.

Gut 55 Teilnehmer waren der Einladung des Geschichtsvereins Ressa zur Besichtigung von Haus Aspel gefolgt.

Foto: Michael Scholten

55 Mitglieder und Gäste des Reeser Geschichtsvereins „Ressa“ besuchten jetzt Haus Aspel. Die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Caroline Weber ging mit der Gruppe auf eine tausendjährige Zeitreise voller Fakten und Mythen rund um Irmgardis von Aspel und ihre weniger bekannte Schwester Irmtraud.

Überrascht stellten die Gäste fest, dass es auf vermeintlich vertrauten Anlage am Aspeler Meer noch viel Überraschendes zu entdecken gibt. So kannte kaum jemand die kleine Kapelle, die nahe der Weseler Landstraße zum Dank das glimpflich verlaufene Hochwasser von 1925/26 gebaut wurde und Irmgardis als Pilgerin zeigt, oder auch die Gräber der polnischen Kriegsgefangenen, die im Zweiten Weltkrieg eine letzte Ruhestätte neben dem Lazarett Aspel fanden.

Mehrere Besucherinnen teilten ihre Erinnerungen an die Schulzeit am Mädchengymnasium Aspel, das von den „Töchtern vom Heiligen Kreuz“ geleitet wurde. „Ressa“-Mitglied Heinz Belting gehörte zu den sieben Reeser und acht Halderner Jungen, die nach dem Krieg ebenfalls in Aspel unterrichtet wurden. Eine Ausnahmeregelung machte dies möglich, weil alle anderen Gymnasium im Umkreis zerstört waren. Heinz Belting gab amüsante Einblicke in seine ungewöhnliche Schulzeit und informierte in der Klosterkirche auch über die Geschichte der Aspeler Glocken. Ein Höhepunkt des Ausflugs war die Einladung von Schwester Maria Beate, eine Auswahl der insgesamt 500 Räume von Haus Aspel zu besichtigen. 44 Schwestern im Alter von 62 bis 97 Jahren leben derzeit in dem historischen Anwesen, die große Mehrheit genießt den Ruhestand. 40 Voll- und Teilzeitkräfte widmen sich dem Wohlergehen und der Pflege der Schwestern sowie dem Erhalt von Haus Aspel, das voraussichtlich im Jahr 2020 verkauft wird. Es soll als Tagungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeiten dienen und weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Auch die Schwestern sollen im Irmgardisstift bleiben können, bis die „Töchter vom Heiligen Kreuz“ langfristig nach London oder Rom ziehen.

(ms)
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