Emmerich Geschichte erfahren mit Tauziehen und Fischfang

Emmerich · Heiß ist es schon am Morgen an der Emmericher Rheinpromenade, doch einer Gruppe von Kindern, die sich am Donnerstag hier traf, stand nicht der Sinn nach dem Freibad. Sie kam, um ihre Stadt kennenzulernen. Und das taten die Kinder nicht etwa bei einer "normalen" Führung, bei der einer voran und viele hinterher gehen. "Aktivführung" hieß das Zauberwort, was für die Organisatoren noch neu, für die Kinder aber ein Renner ist.

 Eine bunte Führung mit Monika Wirtz und vielen Kindern

Eine bunte Führung mit Monika Wirtz und vielen Kindern

Foto: mvo

Auch für Monika Wirtz ist diese Art eines kindgerechten Kennenlernens der Rheinstadt noch Neuland. Sie hat sich mit einem Koboldkostüm nebst passender Handpuppe verkleidet und fasziniert die Kids so von Beginn an. "Wir wollen den Kindern Emmerich spielend näherbringen", so die Stadtführerin. So lernen sie, wie ihre Vorfahren früher hier gewohnt haben.

Mit Aktivitäten wie "Fische fangen" und "Zoll bezahlen" begreifen die Kinder schnell, wie einst in Emmerich gearbeitet und gelebt wurde. Natürlich darf auch der einst wie jetzt so wichtige Rhein dabei nicht zu kurz kommen. "Die Emmericher wollten, dass die Schiffe bei ihrer Stadt anlegen", erzählt Wirtz der Gruppe von 26 Schülern im Alter von sechs bis zehn Jahren: "Könnt Ihr Euch vorstellen warum?"

"Die wollten was verkaufen", ruft eines der Kinder und hat damit völlig Recht. Um deutlich zu machen, wie schwierig das manchmal war, wird flugs ein Tauziehen veranstaltet. Die eine Gruppe stellt die Schiffe dar, die andere spielen Emmericher Bürger. Mit Feuereifer sind die Kinder dabei und ziehen, was das Zeug hält. Zum Glück können letztendlich die so wichtigen Schiffe als Kunden für die Stadt "geangelt" werden.

Irmgard Besseling schaut dem Treiben schmunzelnd zu. Sie ist von der Katholischen Waisenhausstiftung in Emmerich und hat die Führung bei der Stadt Emmerich gebucht. "Wir gehören zum Projekt 'Schulbetreuung von acht bis eins' und bieten den Kindern in der ersten Ferienhälfte ein buntes Programm", berichtet sie. Nicht nur die Kleinen haben ihren Spaß bei den Aktivitäten wie Basteln oder Wandern. "Auch für die Eltern ist das natürlich wichtig, dass sie ihren Nachwuchs bei uns gut aufgeboben wissen." Irmgard Besseling stellt fest, dass die Zahl der Kinder, die dieses Angebot annehmen, steigt. "Die 26 Kinder, die heute hier dabei sind, kommen von der Liebfrauen- und Leegmeerschule."

Unterdessen ist die bunte Truppe mitsamt Kobold schon wieder lachend weitergezogen.

(m-st)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort