Da ist das Fazit, nachdem vor einem knappen halben Jahr das Parken im Rheincenter-Parkhaus gebührenpflichtig wurde: 300 kostenfreie Stellplätze fielen damit weg. "Die Leute werden sich ihre Ecken und Lücken gesucht haben, in denen sie stehen können. Es hat sich irgendwie verteilt", sagt Stadt-Sprecher Kleipaß. Einige hätten sicher auch Dauerparkplätze im Parkhaus gemietet.

6000 Fahrzeuge im Monat

Dessen Betreiberunternehmen, der Reinigungsservice Kleverland, verzeichnet in seiner "Durchfahrtstatistik" 6000 Parkkunden im Monat. Das beurteilt Firmenchef Okan Oynak als durchaus positiv. "Unsere Rechnung geht auf", so der Unternehmer: "Wir sind jetzt werbetechnisch interessant, und daran wollen wir 'nen Euro verdienen." So gebe es nun Interessenten, die die Parkhauswände als Werbefläche nutzen wollten. Mit den Einnahmen aus Parkgebühren allein werde das Haus bereits ohne Verlust betrieben.

Die Akzeptanz des kostenpflichtigen Betriebes sei in Emmerich inzwischen gut, sowohl seitens der Autofahrer als auch der Emmericher Geschäftsleute, meint er: "Wir hören jetzt ab und zu Lob." Ansässige Unternehmer nutzten sein Angebot selbst, "andere finden es toll, dass ihre Kunden jetzt wirklich Parkplätze finden". Die Vermietung der Dauerparkplätze werde nach wie vor gut angenommen, "und wir erleben direkten Kontakt zu Leuten, die sich für die Parksituation bedanken".

Vereinzelt haben Autofahrer allerdings Probleme mit der Technik. Sie wollen ausfahren, ohne ihre in Geschäften entwerteten Parktickets noch einmal in den Kassenautomaten gesteckt zu haben. Das kann zum Beispiel Kunden des Rewe-Marktes im Center betreffen. Dann stehen sie in wirklich unangenehmer Lage vor der Schranke.

"Wir spielen mit dem Gedanken, noch einen Hinweis auf die Tickets zu drucken oder Schilder aufzuhängen", so Oynak. Außerdem will er auf eine Anregung hin auf dem oberen Parkdeck das Treppenhaus ausschildern.