Emmerich Gelungenes Comeback nach Kraftakt

Emmerich · Das Festival "Rock Over Kiebitzsee" meldete sich am Wochenende nach dreijähriger Unterbrechung zurück. Trotz kurzzeitig drohender Absage des Festivals konnten insgesamt acht Bands an zwei Tagen wie geplant auftreten.

 Oben: Haben in letzter Minute einen Zaun organisiert: Christian Reining (l.) und Erwin Pelser. Unten: Ausgelassen war die Stimmung beim "Rock Over Kiebitzsee".

Oben: Haben in letzter Minute einen Zaun organisiert: Christian Reining (l.) und Erwin Pelser. Unten: Ausgelassen war die Stimmung beim "Rock Over Kiebitzsee".

Foto: Markus van Offern

Das lange Warten hatte ein Ende. Nach dreijähriger Pause erwachte das beliebte Open Air am Kiebitzsee wieder zum Leben. Wie in den Jahren 2011 bis 2013 gab es im Rahmen des "Flüsterfestivals" Musik mit geringerer Lautstärke und bis 22 Uhr. Überwiegend Bands aus der näheren Umgebung wie Tribal Voice, Hot Rod Devils, Pigfarm Rock oder Cuanderos begeisterten am Freitag und Samstag das Publikum. Damit das Konzertwochenende fast wie geplant stattfinden konnte, mussten die Veranstalter vom Verein "Rock Over" ein kleines Wunder vollbringen.

Es gibt zahlreiche neue Gesichter bei "Rock Over", die die Urgesteine wie Erwin Pelser entlasten und neue Veranstaltungen ermöglichen sollten. Das diesjährige Festival diente quasi als Testlauf und stellte das gesamte Team auf eine harte Probe. Der in der Vergangenheit bereits durch Auflagen und Anwohnerbeschwerden gebeutelte Verein musste sich erneut besonderen Herausforderungen stellen. Eine verschobene Abnahme des Festivalgeländes wurde der Veranstaltung beinahe zum Verhängnis. "Die eigentliche Abnahme war eineinhalb Wochen vor dem Festival geplant", erzählte Erwin Pelser, Vorsitzender von "Rock Over". Der Termin wurde aus persönlichen Gründen seitens der Stadt abgesagt. Die Abnahme wurde erst am Freitagmorgen durch Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr vorgenommen. Es stellte sich heraus, dass das Gelände und der zugehörige See nicht ausreichend mit Bauzäunen gesichert waren (RP berichtete).

Die Veranstalter wurden vor die Wahl gestellt: absagen oder die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen. "Die Stadt hat es wohl nicht für möglich gehalten, dass wir das in zwei Stunden schaffen", sagte Pelser. Denn während die Veranstalter eilig Bauzäune beschafften, ging bereits die Pressemitteilung der Stadt mit der kurzfristigen Absage des "Flüsterfestivals" an die Öffentlichkeit. Erste Absagegerüchte machten online die Runde. Nach einer zweiten Begehung des inzwischen abgesicherten Geländes gab das Ordnungsamt kurz nach 17 Uhr dann doch noch sein Okay. Der ursprünglich um 16 Uhr geplante Einlass wurde nach hinten verschoben, die erste Band konnte trotzdem wie geplant um 18 Uhr spielen.

Einzig durch das Wetter bedingt mussten kleinere Abstriche gemacht werden. Die Seebühne, die eigentlich auf dem See treiben sollte, musste aufgrund der unbeständigen Wetterlage am Samstag ans Ufer geholt werden. Der Musiker Pale Project der eigentlich auf dem Floß spielen sollte, zog mit seiner Technik auf die Bühne um. Ein Feuerkünstler, der den Abschluss der Veranstaltung bildete, kam ohne Strom aus und nutze die improvisierte "Ufer-Bühne". Auch die geplanten Flipperautomaten auf dem Gelände fielen dem drohendem Regen zum Opfer.

Darüber, ob und wie es im nächsten Jahr mit dem Festival am Kiebitzsee weitergeht, wollen die Veranstalter aktuell noch keine Aussage treffen. "Wir müssen erst mal gucken, was die Stadt nächstes Jahr sagt", sagte Pelser.

(sabr)
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