Emmerich Gefallen für Hüthumer CDU

Emmerich · Betuwe: Eigentlich wollte der Ausschuss für Stadtentwicklung gestern die Beseitigung der Hüthumer Bahnübergänge beschließen. Doch die dortige CDU möchte erst noch schnell ihre Bürger informieren.

Seit sich die Emmericher Politik mit der Betuwe herumschlagen muss, ist das guter Brauch unter den Parteien: Wenn eine Fraktion noch Beratungsbedarf bei Entscheidungen über die Beseitigung der Übergänge anmeldet, stimmt die Mehrheit grundsätzlich zu. Denn es ist wichtig, gegenüber der Bahn mit einer Stimme zu sprechen, wenn es ans Verhandeln geht.

Dieses Prinzip machte sich gestern CDU-Mann Kurt Reintjes aus Hüthum zunutze, der sich im Ausschuss für Stadtentwicklung zu Wort meldete. Dort ging es um die Beseitigung der beiden Bahnübergänge an der B 8 und der Felix-Lensing-Straße in Hüthum. Der Landesbetrieb "Straßen NRW" hatte zuletzt bekanntlich mehrheitsfähige Vorschläge gemacht (die RP berichtete).

Doch CDU-Ortsverbandsvorsitzender Kurt Reintjes bat darum, die Abstimmung trotz allgemeiner Übereinstimmung zu verschieben. Grund: "Wir wollen erst noch einmal die Hüthumer über diese Pläne bei einer Veranstaltung informieren."

Ein Vorhaben, das Udo Jessner (SPD) sofort durchschaute. Denn ehrlich, wenn auch etwas kleinlaut, gab Reintjes auf Nachfrage des Genossen zu, dass es sich um eine Partei-Einladung und nicht um eine Bürgerunterrichtung der Stadt handeln werde. Im Klartext: Die Hüthumer CDU will erst noch einmal im Ort glänzen, ehe die erwartete Zustimmung kommt. Trotzdem gab der Ausschuss nach. Guter Brauch halt.

Bei der nächsten ASE-Sitzung am 25. Mai geht diese Zustimmung aber mit Sicherheit über die Bühne. Wie auch am 31. Mai im Rat. Das war gestern den Aussagen der Parteien deutlich zu entnehmen. Dann wird die Troglösung an der B 8 sowie der Anschluss der Felix-Lensing-Straße parallel zur Bahnstrecke durch eine neue Straße an den Iltisweg beschlossen werden.

Aufgeschoben ist halt nicht aufgehoben. Bräuche hin oder her.

(RP)
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