Rees "Gefährliche" Hunde im Visier

Rees · Die Verwaltung bereitet eine neue Satzung für die Hundesteuer vor. Geplant ist, dass für so genannte gefährliche Hunde mehr gezahlt werden soll. Betroffen sind vor allem Halter von Rottweilern.

Das wird in Rees teurer
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Das wird in Rees teurer

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Hunde liefern immer Diskussionsstoff. Daher ist es kein Wunder, dass die Ankündigung der Verwaltungsspitze, einen gesonderten Tarif für "gefährliche Hunde" einzuführen, für viel Wirbel sorgt. In einem Leserbrief hatte Anke Kissauer aus Haldern gestern in der RP kritisiert, dass die Erhöhung rein aus finanziellen Erwägungen passiere. Hier würden Halter getroffen, die ihren Sachverstand in Prüfungen nachgewiesen hätten.

Kämmerer Andreas Mai hat durchaus Verständnis für die Sichtweise der Hundehalterin. "Aber wir setzen jetzt hier nun einmal um, was höchstrichterlich so festgelegt wurde." In der aktuellen Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes sei es ebenfalls so vorgesehen, dass es eine Abstufung bei den Hunden gebe. Schließlich solle die Steuer auch ein Regelungsinstrument sein.

Bisher ein Einheitstarif

Bisher gilt in Rees ein Einheitstarif. Egal, welchen Hund jemand hält, die Steuer ist identisch. Das wird sich wohl ändern. Denn Rees will einen Sondertarif für "gefährlichen Hunde" einführen. Statt jetzt 60 Euro pro Jahr und Hund müssten dann rund 400 Euro gezahlt werden. "Wir folgen damit auch nur dem Beispiel der Kommunen in der Nachbarschaft. Im Kreis Kleve haben inzwischen zehn Gemeinden eine solche abgestufte Satzung."

Teurer würden die so genannten "gefährlichen Hunde" werden. Die Rassen dafür werden in der Mustersatzung aufgelistet. In Rees sind vor allem Halter von Rottweilern davon betroffen. Nach Angaben der Verwaltung gibt es in Rees 40 so genannte gefährliche Hunde, 34 davon sind Rottweiler.

Nicht betroffen von der Neuerung sollen große Hunde sein. Das hatte mancher vermutet, weil einige Hundehalter jetzt Post vom Ordnungsamt bekamen und eintragen sollten, ob ihre Vierbeiner zu den "großen Hunden" gehören. Dazu zählen Hunde, die schwerer als 20 Kilogramm und größer als 40 Zentimeter sind. Bei diesen Briefen habe es sich nur um eine routinemäßige Abfrage gehandelt, erläutert Stadtsprecher Frank Postulart. "Für große Hunde wird es keine gesonderte Hundesteuer geben", stellt Mai klar.

Noch ist ohnehin nichts beschlossen. Derzeit wird die Unterscheidung bei der Hundesteuer verwaltungsintern vorberaten. Entscheiden muss schließlich der Rat darüber. Bei der Erhöhung der Hundesteuersätze am Jahresende war das Thema bereits kurz andiskutiert worden. "Eine höhere Steuer für die gefährlichen Hunde allein wird die Finanzen der Stadt sicher nicht retten, aber wir sind aufgerufen, alle Einnahmequellen auf den Prüfstand zu stellen", sagt Kämmerer Andreas Mai.

Daher hat die Stadt auch bereits eine neue Hundezählung im Visier. Dabei wird genau ermittelt, wer wie viele Hunde zuhause hält. Bei der letzten Zählung war die Zahl der Hunde in der Stadt plötzlich enorm angestiegen. Eine solche Kontrolle soll es aber frühestens im kommenden Jahr geben.

(RP)
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