Die Presse soll es nicht erfahren GECK will Mitgliedsbeitrag verdreifachen

Emmerich · Das nennt man einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Das Groß Emmericher Karnevals Komitee (GECK) will den Mitgliederbeitrag verdreifachen. Die Zeitungen sollen das möglichst nicht mitbekommen.

 Karneval auf dem Schiff. Mittlerweile eine traditionelle Veranstaltung des GECK.

Karneval auf dem Schiff. Mittlerweile eine traditionelle Veranstaltung des GECK.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Besprochen werden soll das auf einer Mitgliederversammlung am 29. April in der Societät.

Das wird vermutlich nicht jedem Mitglied passen. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum zu dieser Versammlung die Presse ausdrücklich nicht kommen soll. In einem Einladungsschreiben des Vorstands heißt es: „Zu dieser nicht öffentlichen Veranstaltung des GECK sind ausschließlich Mitglieder geladen. Sie findet ohne Anwesenheit der Presse statt.“ Die Einladung an die Mitglieder ist folgerichtig bisher auch nicht bei den Zeitungen angekommen. Das geheime Treffen ist allerdings nicht geheim geblieben. Möglicherweise hat der Vorstand den Unmut über die Verdreifachung des Beitrags unterschätzt.

Konkret geht es um einen Beitrag von elf Euro im Jahr, der bisher von jedem Mitglied zu zahlen ist. Künftig sollen es 33 Euro sein. „Um Familien entgegenzukommen, würden wir bei Paaren mit gleichem Wohnsitz eine Beitragserhöhung von 2 x 22 Euro beantragen, für jedes Kind unter 18 Jahren im gleichen Haushalt weitere 11 Euro“, heißt es im Einladungsschreiben des Vorstands.

Warum aber soll der Beitrag so deutlich erhöht werden?

In der Einladung heißt es dazu: „Seit dem Jahr 2002 ist der Mitgliedsbeitrag nicht angepasst worden. In Zeiten stetig steigender Kosten deckt jedes Mitglied dabei aber heute gerade mal die Aufwände für die Vereinsversicherung, Postversand, Kontoführung, Steuerberater, Vereinsprogramm und ähnliches ab. Je Mitglied bleiben heute eigentlich nur noch zwei bis drei Euro, die wir für die Organisation des Emmericher Karnevals verwenden können.“

Seit Jahren werde der wesentliche Teil der Kosten durch den Gewinn aus Veranstaltungen und durch Sponsoren gedeckt, heißt es weiter. Ohne diese könne der Tulpensonntagszug nicht veranstaltet werden.

Weil man das aber nicht als selbstverständlich und dauerhaft annehmen könne, brauche es einen „soliden und planbaren“ Mitgliedsbeitrag.

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