Emmerich "Geänderte Umstände": Gläubige wollen Weidisch immer noch zurück

Emmerich · Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Pastor Karsten Weidisch nach Emmerich hat sich für seine Befürworter nicht erledigt. Sie glauben, dass die Gemeinde in Bewegung ist.

 Auch Gerhard Theben (Mitte), ehemals Dechant in Emmerich und jetzt in Münster tätig, suchte bei der Demonstration am Sonntag das Gespräch mit den Gläubigen.

Auch Gerhard Theben (Mitte), ehemals Dechant in Emmerich und jetzt in Münster tätig, suchte bei der Demonstration am Sonntag das Gespräch mit den Gläubigen.

Foto: Terhorst

Viele Mitglieder der Seelsorgeeinheit St. Christophorus / St. Johannes der Täufer wollen nicht nur ihre Kritik am Bistum Münster loswerden. Sie kämpfen weiterhin dafür, dass Pastor Karsten Weidisch zurück kommt.

Weidisch hatte zuletzt selbst erklärt, dass er darin keinen Sinn mehr sehe, weil die Konflikte in der Seelsorgeeinheit der Lösung kein Stück näher gekommen seien. Er wollte angesichts dessen verhindern, dass die Menschen sich im Kampf um seine Person aufreiben.

Diesen Rückzug müsse man aber "im Gesamtkontext sehen", sagte Markus Ricken vom Kirchenvorstand St. Christophorus; einer derjenigen, die sich in Münster im kleinen Kreis mit Generalvikar Norbert Kleyboldt unterhalten haben. Weidisch habe nach den gegebenen Umständen gehandelt, und die Umstände könnten sich ändern.

So sieht es auch die ehemalige Vorsitzende des Seelsorgerates, Andrea Schaffeld. Sie hoffe, das langsam klar würde, wer Weidisch aus welchen Gründen loswerden wollte und mit welcher Motivation das Bistum gehandelt habe. Sie zeigte sich zudem tief beeindruckt von der Demonstration. "Viele alte Menschen waren mit und Leute aus allen Schichten", sagte sie. "Ich bin beschäftigt mit der Frage: Was kann man tun, um diese lebendige Gemeinde zu erhalten?" Sie selbst habe Wochen nach ihrem Rücktritt ein "leeres Gefühl".

Markus Ricken hält derzeit die Klärung der umgehenden Missbrauchs-Gerüchte für das Wichtigste, auch für die Neubesetzung der Pfarrstelle. "Sonst wird das immer schwelen", sagte er. "Egal, wer jetzt kommt — dieses Problem wird er haben." Ansätze einer Versöhnung in der Gemeinde sieht er spärlich bis kaum wahrnehmbar: "Ich weiß, dass Versuche laufen, miteinander an einen Tisch zu kommen. Inwiefern da was Fruchtbares bei rumkommt, weiß ich auch nicht."

(szf)
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