Trauer in Anholt Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm gestorben
Anholt · Der Fürst ist am Dienstag im Alter von 91 Jahren gestorben. Bis zuletzt lebte er mit seiner Frau Elisabeth auf der Wasserburg. Mit Anholt fühlte er sich sehr verbunden.
Trauer in Anholt: Im Alter von 91 Jahren ist Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm am Dienstag gestorben. Er stand fast 40 Jahre dem Fürstenhaus Salm-Salm vor, bis zuletzt lebte er mit seiner Frau Elisabeth in der Wasserburg Anholt, dem Stammsitz der Familie.
Fürst Carl Philipp zu Salm-Salm wurde am 19. Mai 1933 als Sohn von Fürst Nikolaus Leopold zu Salm-Salm und seiner Gattin Ida, geborene Prinzessin von Wrede, auf der Wasserburg Anholt geboren. Er wurde auf den Namen Carl Philipp Joseph Petrus Cölestinus Balthasar getauft. Als sein älterer Bruder Alfred am 21. März 1945 bei einem Luftangriff ums Leben kam, wurde er später Oberhaupt des Fürstenhofes. „Die ganze Familie hat im Keller gelebt, weil es in den anderen Stockwerken nach den Bombenangriffen durchgeregnet hatte“, erzählte er einmal über diese Zeit. Nach dem Krieg befand sich sein Vater zunächst in Kriegsgefangenschaft.
Nach Beendigung der Schule mit dem Abitur in 1954 sammelte er erste berufliche Erfahrungen in einer Werkzeugmaschinenfabrik in Nürtingen. Er studierte zwei Semester Betriebswirtschaft in München, zwei Semester in Paris. Nach zwei weiteren Semestern schloss er als Diplom-Kaufmann ab. Er arbeitete bei Horten in Münster, wechselte nach Bremen, dann nach Düsseldorf, 1967 nach Berlin, wo er für die Tochtergesellschaft einer Schweizer Bank eine Holding verwaltete.
1969 übernahm er von seinem Vater Fürst Nikolaus Leopold die Leitung der Fürstlich Salm-Salm’schen Verwaltung. Nach dem Tod seines Vaters 1988 ist er Oberhaupt des Fürstenhauses Salm-Salm. Mittlerweile hat er die Aufgaben an seinen ältesten Sohn, Erbprinz Emanuel, weitergegeben.
Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm bezeichnete sich selbst als „Anholter Jung“. Mit seinem Geburtsort fühlte er sich sehr verbunden, jeden Samstag besuchte er die Abendmesse in der St.-Pankratius-Kirche und nahm gerne am gesellschaftlichen und kulturellen Leben Anholts teil. Er war regelmäßiger Gast bei Auftritten des Anholter Männergesangvereins und der Schützenfeste im Dorf. Die Auszeichnung „Ehrenoberst“, die ihm der Anholter Bürgerschützenverein verlieh, zeigte die Verbundenheit zum Brauchtum, das ihm viel bedeutete. Als er im vergangenen Jahr seinen 90. Geburtstag feierte, kamen rund 400 Ehrengäste auf die Wasserburg, um zu gratulieren.
Ebenfalls im vergangenen Jahr bekam Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Isselburg verliehen. Diese Auszeichnung galt auch den Verdiensten um den Wiederaufbau und die Instandhaltung der Wasserburg Anholt, die über die Grenzen der Region hinaus besondere Bedeutung hat – kulturell und touristisch. Diese Auszeichnung war zuvor nur seinem Vater Fürst Nikolaus Leopold zu Salm-Salm und dem langjährigen Bürgermeister Johann Volmering zuteil geworden.
Bereits im Jahr 2009 erhielt er das Bundesverdienstkreuz I. Klasse, 2019 wurde er als Offizier in den französischen Ordre des Arts et des Lettres aufgenommen. Wegen Corona konnte ihm dieser Orden erst im vergangenen Jahr von Generalkonsul Dr. Etienne Sur persönlich ans Revers geheftet werden. Über die Auszeichnung, die er aufgrund seiner Verdienste um die deutsch-französischen Beziehungen verliehen bekam, freute er sich sehr und blieb bescheiden: „Ich weiß gar nicht, ob ich das verdient habe“, sagte er damals.
Carl Philipp zu Salm-Salm hinterlässt vier Kinder, die er zusammen mit seiner ersten Frau, Erika von Morgen, hatte. Seit 1993 war er mit Elisabeth Frisch verheiratet. Die beiden lebten auf der Wasserburg.