Frühlingsmarkt Frühlingsmarkt auf der Germania

Emmerich · Viele nutzten am Wochenende die Gelegenheit, die Händler an ihrem ungewöhnlichen Ausstellungsort zu besuchen.

 Draußen Sonnenschein, drinnen Glitzerndes – gut besucht war der Frühlingsmarkt auf dem Schiff. Händler und Kundschaft waren zufrieden.

Draußen Sonnenschein, drinnen Glitzerndes – gut besucht war der Frühlingsmarkt auf dem Schiff. Händler und Kundschaft waren zufrieden.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Sonniges Wetter, die Rheinpromenade und die besondere Atmosphäre eines Schiffes – schöner kann ein Einkaufsbummel nicht sein. Und so war der Frühlingsmarkt, der am Samstag auf dem Fahrgastschiff Germania stattfand, gut besucht. „Das erste Event dieser Art, der Weihnachtsmarkt, war ein voller Erfolg. Und auch dieser Markt ist mit 27 Ständen gut besetzt“, freute sich Caroline Dahmen, die gemeinsam mit Kapitän Rainer van Laak von der Reeser Personenschifffahrt den Frühlingsmarkt organisierte. Sie selbst hatte einen Stand mit Schmuckanhängern aus Giessharz und Beton und Hühnern aus Filz.

Das Angebot war sehr vielseitig. „Ich stelle alles her, was sich aus Holz machen lässt“, sagte Katharina Lichtenthäler aus Bislich. Sie bot Ostereier, Hasen und Hühner in vielen Farben und Variationen an. „Und Wichtel, die gehen immer.“ Etwa vier Wochen hat sie jede freie Minute gesägt und gestrichen für den Frühlingsmarkt. Brigitte van der Veen-Scheike, die in Emmerich das Souvenirgeschäft am Fischerort betreibt, hatte Schmuck aus Silberbesteck im Angebot: Aus Löffel entstanden Kettenanhänger, aus Gabeln Ringe. „Ich mag die gemütliche Atmosphäre hier auf dem Schiff“, lobte sie.

„Ich heiße Christel Emmerich und bin heute in Emmerich“, lachte die Bocholterin mit dem besonderen Nachnamen. Die gelernte Gardinennäherin betreibt ihr Nähhobby das ganze Jahr über und stellt aus hochwertigen Stoffen Tischdecken, Läufer und Kissenbezüge her. „Ich habe auch die drei Meter lange Decke für den schönen Ostertisch und nähe auf Wunsch auch noch längere Tischdecken“, bot sie an. Ein Hingucker waren die Produkte der Buchfaltkunst, die Bärbel Bredick herstellt. Durch Falten und Schneiden in alten Büchern entstehen Bilder oder sogar ganze Sprüche. „Für ein Buch mit einem Spruch brauche ich über zwölf Stunden“, erklärte die Künstlerin aus Bedburg-Hau, die auch Holzrahmen mit Bildern aus Rhein-Kieselsteinen und Naturmaterialien verkaufte.

Karin Schlitt und Magdalena Janßen-Koeller bummelten zunächst an den Ständen entlang und bewunderten das Angebot. „Einfach wunderschön“, fanden sie, bevor sie sich dann gemütlich einen Kaffee an Bord des Schiffes gönnten – inklusive sonniger Aussicht. Der Erlös des Standes war für die durch Kriegswirren zerrüttete afrikanische Diözese Alindao, Partnergemeinde von St. Christophorus, bestimmt: Ein Freundeskreis um Maria Köster hatte fleißig gebastelt, genäht und gestrickt. „Wir sind rund 30 Leute zwischen 25 und 80 Jahre, die gerne kreativ sind. Der Erlös geht komplett an Alindao, weil wir für das Material viele Sponsoren haben“, so Köster. Ein wichtiges Thema für die Gruppe ist der Umweltschutz. Auch die „Kerzenfresser“ waren sehr gefragt: In selbstgegossenen Betonschalen wurden Kerzenreste und ein Dauerdocht zu einem Fackellicht für die Terrasse verarbeitet. Eigene Kerzenreste können hier weiterverwendet werden.

Zum ersten Mal auf der „Germania“ war Erwin ter Voert mit Lebensgefährtin Inge Wiskamp, die neben Uhren und Lampen aus Holz auch selbstgemachten Honig und Honigsenf anboten. Vor dem mitgebrachten gläsernen Bienen-Schaukasten standen viele Besucher und schauten dem Treiben der Honigbienen zu. „Wir haben zehn Bienenvölker in Aalten, Honigherstellung ist unser Hobby“, erklärte ter Voert.

Die Besucher verweilten längere Zeit auf dem Schiff, denn es gab viel zu sehen: Auch Keramik, Frühlingsdekoration, Schmuck in verschiedenen Variationen, gestickte Karten, Tücher, Puppen und Kuscheltiere gab es hier zu bewundern. Am Sonntag fand der Frühlingsmarkt in Rees statt.

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