Emmerich (Frauen-)Fußballverrückt in Elten

Emmerich · Familie Götte-Straver fährt zu den Spielen der Frauen-Europameisterschaft. Die finden nämlich beinahe "um die Ecke" statt. Zum Beispiel in Doetinchem, Das Finale findet am 6. August in Enschede statt.

 Eine Familie, eine Leidenschaft. Nur bei der Frage, welche Mannschaft am Ende gewinnen soll, gehen die Meinungen auseinander.

Eine Familie, eine Leidenschaft. Nur bei der Frage, welche Mannschaft am Ende gewinnen soll, gehen die Meinungen auseinander.

Foto: Markus van Offern

Am Samstag spielt die deutsche Nationalmannschaft der Frauen in Rotterdam gegen Dänemark. Für viele fast unbemerkt finden die Frauen-Europameisterschaften in Fußball in unserem Nachbarland statt, einige der Spiele sogar nur gut zehn Kilometer entfernt im niederländischen Doetinchem. Die Eltener Familie Götte-Straver hat hautnah diesen Einzug ins Viertelfinale miterlebt. Bei zwei Vorrundenspielen waren Ramona, Steffen, Nico, Laura und Kim dabei und haben mitgefiebert. Auch für das Finale haben sie schon Karten. "Am schönsten wäre es, wenn Deutschland und die Niederlande im Endspiel stehen", wünscht sich Ramona Straver-Götte.

Die Eltener Familie ist eine richtige Fußballfamilie. Mutter Ramona steht im Tor der Rheingold-Frauen, Vater Steffen kickte bis vor eineinhalb Jahren bei den VfB-Altherren und ist im Jugendvorstand aktiv, Nico spielt in der JSG C-Jugend im Sturm, Laura in der U15 der JSG und Kim in der U11. "Bisher habe ich in der Abwehr gespielt, aber jetzt bekommen wir mit Eva Heinen eine neue Trainerin, vielleicht darf ich dann ja weiter vorne spielen", wünscht sich die Zehnjährige. Als die 31-jährige Ramona Götte-Straver im Frühjahr ein kurzes Zwischenspiel in der niederländischen Mannschaft "Peeske" aus Beek hatte, erfuhr sie über die Newsletter einer niederländischen Fußball-Homepage von verbilligten Karten für die Europameisterschaft der Frauen. "Und da die Spiele in den Schulferien stattfinden, griffen wir gleich zu", erzählt Ehemann Steffen, der die tolle Atmosphäre in den Stadien liebt. "Zum Frauenfußball gehen viele Familien, da gibt es keine Randale, es geht alles sehr ruhig zu."

Fünf Euro pro Person zahlten sie für das Vorrundenspiel Deutschland gegen Italien, das in Tilburg im Koning-Willem-II-Stadion stattfand - jeweils etwa eineinhalb Stunden dauerten Hin- und Rückfahrt. "Das war echt ein tolles Spiel und wir haben mit 2:1 gewonnen. Das hatte ich auch so geschätzt", erzählt Kim. Begeistert war sie auch, dass die Familie in der dritten Reihe saß. "So waren wir ganz nah bei den Spielerinnen und der Trainerin Steffi Jones." Kurzfristig drei Tage vor dem Event orderte Papa Steffen dann auch die Karten für das Spiel gegen Russland, das in Utrecht ausgetragen wurde und ebenfalls gewonnen wurde. "Ich finde Dzsenifer Marozsan am besten wegen ihrer Persönlichkeit und dem guten Schuss, den sie hat", sagt die elfjährige Laura. Und auch der 13-jährige Nico kann dem Frauenfußball viel abgewinnen. "Sie spielen technisch sehr gut und sind fairer als die Männer", sagt er.

Am Samstag, wenn im Viertelfinale die deutschen Frauen gegen Dänemark spielen, besucht die Eltener Familie das Parallelspiel Niederlande gegen Schweden, das in Enschede läuft - darauf freut sich besonders Steffen Straver. Der 40-Jährige ist zwar in Elten geboren, hat aber einen niederländischen Pass. "Und mein Herz schlägt für die Holländer", so der Vater.

Stichwort Finale am 6. August in Enschede: Alle Stravers wünschen sich, dass sich im Endspiel Deutschland und die Niederlande gegenüberstehen und drücken bis dahin beiden Teams die Daumen. Während Mutter Ramona und die Kinder aber die deutschen Frauen als Sieger sehen möchten, hält Steffen zu den Niederländern. "Doch egal wer gewinnt, unsere Fußballbegeisterung schweißt uns als Familie zusammen", sagt Ramona Straver-Götte.

(moha)
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