"Die Anne-Frank-Schule ist nicht mehr zu retten, darüber haben wir ganz offen geredet", sagte der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers schon vor einigen Wochen.

Hintergrund der Förderschul-Schließungen ist die sogenannte Inklusion. Damit ist der gemeinsame Unterricht von Kindern mit einer (Lern)Behinderung und nichtbehinderten Kindern in einer Regelschule gemeint. Dadurch fallen Plätze in den Förderschulen weg.

Der für die Förderschulen zuständige Schulrat Johannes Mulders hat daher ein Konzept vorgestellt, wie der Unterricht für Kinder mit Förderbedarf aussieht.

Mulders hatte den Auftrag, den Kommunen zu raten, wie sie mit den Förderschulen und dem Thema Inklusion umgehen sollen. Zentraler Punkt: Kreisweit werden nur drei Förderzentren überleben, da ein Teil der förderbedürftigen Kinder künftig Regelschulen besuchen wird. Emmerich, Goch und Geldern bleiben als Schulen erhalten, sie bekommen jeweils eine Dependance in einer Nachbarstadt, so dass sechs Schulstandorte bleiben. Kleve beispielsweise wird Nebenstelle von Emmerich.

"Mir ist wichtig, dass die Eltern eine echte Wahlfreiheit haben", sagte Mulders. Sie sollen individuell entscheiden können, ob ihre Kinder gemeinsam mit nicht-behinderten Mitschülern lernen oder an einer Spezialschule gefördert werden. "Deshalb ist es wichtig, dass sich diese Schulen in akzeptabler Wohnortnähe befinden."

Das Konzept der Bürgermeister muss noch durch die Räte in den jeweiligen Städten. In Emmerich und Rees wird sich dafür vermutlich eine Mehrheit finden.