Empörung in Emmerich Flüchtlinge hängen Plakate für AfD-Kandidaten auf

Emmerich · In Emmerich herrscht Empörung über den Landtagskandidaten Christoph Kukulies. Der Emmericher, der im Kreis Kleve für die AfD antritt, hat zwei Flüchtlinge Wahlplakate aufhängen lassen. Fraglich ist, ob er ihnen dabei erklärte, dass es um Politik geht und für welche Ziele seine Partei eintritt.

Wahl in NRW: Das sind die Wahlplakate 2017
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Das sind die Wahlplakate in NRW

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Foto: spd

Herausgekommen war die ungewöhnliche Wahlkampfhilfe durch ein zufälliges Gespräch, das die beiden jungen Syrer mit einem Flüchtlingshelfer geführt hatten. Sie hatten ihn nach der Bedeutung der Plakate gefragt und dabei erzählt, dass sie für Kukulies solche Plakate aufgehängt hätten.

Der AfD-Mann, der selbst Flüchtlingen bei Amtsgängen hilft, habe ihnen gesagt, dass das gut für Deutschland sei. Und weil Deutschland auch gut zu ihnen war, hätten sie Kukulies unterstützen wollen. Die Begeisterung über die Möglichkeit zu helfen, sei mittlerweile der Empörung gewichen, nachdem sich die beiden anerkannten Flüchtlinge im Internet über die AfD informiert hatten, berichtet der Flüchtlingshelfer.

Kukulies bestreitet nicht, dass die Flüchtlinge für ihn die Plakate aufgehängt haben. Er sagt, er habe ihnen auf Deutsch und Englisch erklärt, worum es bei dem Gefallen gegangen sei, um den er die beiden Syrer gebeten hatte.

"Viele Flüchtlinge stehen in weiten Teilen hinter unserem Programm, etwa, was den Stellenwert der Familie oder die Abschiebung krimineller Flüchtlinge anbelangt", sagt der Kandidat, der gegen kein Recht verstoßen hat: Ehrenamtlich arbeiten dürfen Flüchtlinge jederzeit, selbst wenn sie nicht anerkannt sind.

(bal)
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