Emmerich Florenz lädt Hüthumer nach Brüssel ein
Emmerich · Der Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz (CDU) war zu Besuch an der Felix-Lensing-Straße in Hüthum. Für eine Unterführung sollen Bürger in Brüssel Geschlossenheit demonstrieren. Leichter gesagt als getan, finden die Hüthumer.
Es könnte europäisches Fördergeld für eine Unterführung an der Felix-Lensing-Straße geben. Aber dazu müssten die Akteure in Deutschland sich einig sein, meint der CDU-Europaabgeordnete Karl-Heinz Florenz. Gestern war er auf Einladung des Hüthumer Heimatvereins vor Ort, um sich die Lage anzusehen, und appellierte: "Straßen NRW, die Stadt oder wer auch immer - die müssen eine solche Idee tragen." Sonst habe man in Brüssel schlechte Karten. "Die EU muss sehen: Da ist die Region X, und die will das", sagte Florenz. Und dann werde Europa rasch prüfen können, "ob es dafür Mittel gibt oder nicht".
Der heute vorhandene Bahnübergang an der Felix-Lensing-Straße soll im Zuge des Betuwe-Ausbaus bekanntlich entfallen. Die Hüthumer aber wünschen sich eine Unterführung an der Stelle.
Die Forderung nach großer Einigkeit stellt die Bürger vor ein Problem. Denn für den möglichen Bau einer Unterführung kommt es auf die Stadt, aber auch auf Bahn und Bund an. "Die Stadt ins Boot zu kriegen, das kann ja nicht so schwer sein", sagte Kurt Reintjes (CDU). Aber wie, bitteschön, sollte man das bei Bahn und Bund hinbekommen?
Zurückhaltend reagierte auch Jochen Kemkes, der als Vertreter der Stadt bei dem Besuch des Politikers dabei war. Am Ende werde es um die Frage gehen, ob das Projekt nach den Buchstaben deutscher Gesetze "förderfähig" sei. Und wenn Stadt, Bahn und Bund zu dem Schluss kämen, dass das nicht der Fall sei, "dann fehlt mir die Fantasie zu überlegen: Wie kommt man da einen einen EU-Fördertopf?".
Karl-Heinz Florenz bot den Hüthumern einen Besuch in Brüssel an. Ein paar Vertreter aus Hüthum, vielleicht drei oder vier "topfitte Leute", könne er den Beamten in der zuständigen Generaldirektion - einer Abteilung der Europäischen Kommission - vorstellen. Damit "Hüthum da mal ein Gesicht kriegt", so Florenz: "Das, glaube ich, würde Sie hier ernsthaft voranbringen."
Für den Besuchstag könne er zudem ein Treffen mit dem Repräsentanten der Deutschen Bahn bei der EU, Werner Lübberink, arrangieren.
Er selbst finde die Idee einer Unterführung an der Felix-Lensing-Straße "ganz attraktiv". Aber darüber hinaus, betonte er, könne er die Lage nicht bewerten, schon gar nicht die technischen Fragen, "und ich schwinge mich auch nicht dazu auf, das zu beurteilen". Aber er verstehe die Probleme vor Ort, sagte er und versprach: "Ich will in Brüssel ein Auge darauf haben, dass das mit in die Waagschale geworfen wird."