Emmerich Finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der Awo

Bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Emmerich hat es offenbar finanzielle Unregelmäßigkeiten gegeben. Ein nicht "unerheblicher Betrag" soll abgezweigt worden sein. Das hat jetzt eine Sonderprüfung der Kasse ergeben.

Das besonders Pikante: Ausgerechnet der langjährige Vorsitzende der Awo soll dafür verantwortlich sein. In einer Sondersitzung des Vorstandes wurde er seines Amtes enthoben. Den Schlüssel für das Awo-Heim an der Goebelstraße musste er abgeben. Er hat nun bis auf weiteres Hausverbot. Gegenüber der RP wollte sich der Beschuldigte nicht äußern. Ob gegen ihn Anzeige gestellt wird, sei noch unklar.

Kriminelle Energie

Wie groß der finanzielle Schaden ist, kann bei der Awo noch niemand genau sagen. "Die genaue Summe müssen wir erst noch ermitteln", sagt Viktor Kämmerer. Der Geschäftsführer des Kreisverbandes befürchtet, dass die Unregelmäßigkeiten über Jahre hinweg erfolgten. Prüfern des Kreis- und Ortsverbandes war dies bislang nicht aufgefallen. Vermutlich auch deshalb, weil Belege manipuliert wurden. Kämmerer: "Da war kriminelle Energie im Spiel."

Mitglieder der Awo Emmerich zeigten sich geschockt. "Hier ist viel Vertrauen missbraucht worden", sagt Willi Lindemann. Der bisherige Schriftführer übernimmt bis auf weiteres die Geschäfte des Awo-Ortsverbandes, der sich nun erst einmal neu sortieren muss.

Die Angebote der Awo in Emmerich wie PC-Kurse, Altennachmittag oder die Silvester-Feier für Senioren seien nicht gefährdet. "Es wird alles so weiterlaufen wie bisher", sagt Lindemann.

Mehr zum Thema lesen Sie am Freitag, 16. Dezember, in der Rheinischen Post, Ausgabe Emmerich.

(jul)
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