Emmerich Feuerteufel zündeln am Rathaus
Emmerich · Unbekannte haben am späten Donnerstagabend versucht, sechs städtische Fahrzeuge anzuzünden. Die Tat misslang. Der Schaden liegt bei 3000 Euro. Die Wagen standen auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus.
Die Polizei spricht von sechs Fahrzeugen, die Unbekannte am Donnerstag zwischen 21.45 und 22.05 Uhr auf dem Parkplatz in Brand setzen wollten. Sie platzierten dafür Grillanzünder auf den Hinterreifen der Fahrzeuge. Fünf davon brannten nicht allzu lange, der sechste allerdings sorgte für ein Feuer. Glück dabei: Ein Passant entdeckte die Flammen und rief die Polizei. Eine Streife war direkt vor Ort und löschte den Brand. Bei diesem Wagen handelt es sich um einen Kleinbus. "Die Radummantelung ist hinüber. Das muss repariert werden", so Bürgermeister Johannes Diks, der noch am Abend am Tatort war. "Bei den anderen Fahrzeugen wird es wohl ausreichen, die Reifen auszuwechseln."
Die Polizei erklärte gestern in ihrer Pressemitteilung, dass es sich um einen Schaden von insgesamt 3000 Euro handelt.
Wie aber kam es dazu, dass die Unbekannten sich ausgerechnet die städtischen Fahrzeuge aussuchten?
Klar als städtische Pkw erkennbar
Die Möglichkeit, dass es sich um einen Racheakt handeln könnte, ist nicht von der Hand zu weisen. Alle Fahrzeuge standen auf dem Parkplatz, der der Stadtverwaltung gehört. Er liegt an der Straße Hinter dem Hirsch. Viele Emmericher kennen den Straßennamen vermutlich gar nicht, weil es sich um eine kleine Straße hinter dem Rathaus handelt. Früher befand sich hier das evangelische Pfarrhaus. Drei der sechs Fahrzeuge haben zudem ein Behördenkennzeichen, so dass sie auch als städtische Autos zu erkennen sind. Drei haben ein ganz normales Kennzeichen, haben allerdings ein "EM" für "Emmerich" draufstehen. Wer sich an der Stadtverwaltung rächen wollte, könnte also gewusst haben, dass alle Fahrzeuge, die dort parken, der Stadt gehören.
Eine andere Möglichkeit: Die ganze Sache hat mit der Stadtverwaltung nichts zu tun. Vielmehr haben sich die Täter (oder möglicherweise war es auch ein Einzeltäter) den Parkplatz ausgesucht, weil sie hier ganz ungestört zündeln konnten. Das evangelische Pfarrhaus ist unbewohnt, um diese Zeit ist im Rathaus ebenfalls niemand mehr. Gegenüber liegt das Rheinmuseum und in einiger Entfernung auch das katholische Pfarrhaus. Im Prinzip gibt es also keine Zeugen, mit denen die Täter hätten rechnen müssen. Nur wenige Passanten laufen an dieser Stelle vorbei.
Brandstiftung auch in Goch
Eine halbe Stunde, bevor die Fahrzeuge in Emmerich brannten, zündeten Unbekannte einen Geländewagen in Goch an. Hier ging ein Mercedes in Flammen auf. Die Polizei vermutet jedoch keinen Zusammenhang zwischen dem Brand in Goch und den Emmericher Feuerteufeln.
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