Emmerich Feuerteufel: Alles wieder offen

Emmerich · Emmerich hat zu früh aufgeatmet. Der 33-Jährige aus Rheinland-Pfalz, den die Polizei vor rund zwei Wochen festgenommen hat, ist nicht der Feuerteufel. Am Mittwoch kam er wieder auf freien Fuß.

Erste Zweifel hatte die Kripo wohl schon in der vergangenen Woche. Da überprüfte sie, ob ein 17-Jähriger aus Rees, der in Haffen einen Wagen angezündet hatte, vielleicht auch etwas mit den Taten in Emmerich zu tun hat.

Hat er aber wohl nicht.

Und der Mann, der vor zwei Wochen an der Seufzerallee nachts festgenommen wurde, nachdem sechs Autos in Brand gesteckt worden waren, ist es auch nicht.

Wie die Polizei gestern Abend mitteilte, ist er wieder auf freiem Fuß.

Bei dem Mann fanden die Beamten seinerzeit 30 Gramm pulverförmiges Amphetamin und 100 Gramm entzündliches Material in Pastenform. Die Untersuchungen des Landeskriminalamtes ergaben inzwischen, dass es sich bei dieser Paste um brennfähiges, nicht handelsübliches Amphetamin handelte.

Die Ermittlungskommission setzte ihre umfangreichen Untersuchungen ohne Unterbrechung in der Zwischenzeit fort. Sie setzte dabei unter anderem auch Spürhunde ein. Im Zuge der Alibiüberprüfung sowie der Spurenauswertung stellte sich jetzt heraus, dass der dringende Tatverdacht gegen den 33-jährigen Mann nicht mehr aufrechterhalten werden kann.

Das Verfahren wegen des illegalen Besitzes von Betäubungsmitteln wird nach wie vor gegen den Mann weitergeführt.

Die Ermittlungskommission konzentriert sich im Wesentlichen auf die bereits veröffentlichte Beobachtung von Zeugen. Diese hatten im Zusammenhang mit der zweiten Brandserie in der Nacht zum 22. August einen verdächtigen Mann gesehen. Die Ermittler gehen jetzt davon aus, dass es sich bei diesem Mann mit hoher Wahrscheinlichkeit um den gesuchten Brandstifter handelt.

"Mit allem Nachdruck werden die Maßnahmen der Ermittlungskommission weitergeführt", kündigte die Polizei gestern an.

Nach wie vor sind die Beamten auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jede Person, die im Zusammenhang mit den Fahrzeugbränden irgendwelche Beobachtungen gemacht hat, wird daher gebeten, sich bei der Ermittlungskommission der Kripo in Emmerich zu melden.

"Jeder noch so kleine oder vielleicht unbedeutend wirkende Hinweis kann für die Ermittler von großer Bedeutung sein", so die Polizei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort