FDP in Emmerich mit Vorschlag Warum jetzt die Parkplätze wegfallen sollen am Alten Markt

Emmerich · Die Liberalen wollen den Kern der Innenstadt stärken. Der Alte Markt soll Fläche für Fußgänger werden, die 18 Parkplätze möglichst verschwinden. Autos sollen auch nicht mehr über den Platz fahren.

 Blick auf den Alten Markt in Emmerich. Die FDP schlägt vor, dass hier bald keine Autos mehr parken sollen.

Blick auf den Alten Markt in Emmerich. Die FDP schlägt vor, dass hier bald keine Autos mehr parken sollen.

Foto: Christian Hagemann

Für wenn ist der Alte Markt da? Für Autos? Oder für Menschen? Die Emmericher FDP präsentiert jetzt eine Idee, über die im Rathaus vielleicht nachgedacht wird. Dass es dafür eine politische Mehrheit gibt, ist vermutlich nicht möglich. Denn die Liberalen sind nicht im Stadtrat vertreten.

„Die Emmericher Innenstadt ist seit Jahren von vielen Leerständen betroffen und als Reaktion darauf wurden in der Vergangenheit viele Einzelmaßnahmen ergriffen, um dem entgegenzuwirken“, schreiben der FDP-Vorsitzende Luca Kersjes und sein Stellvertreter Marius Plückthun. „Viele dieser Maßnahmen waren auch sinnvoll.“ Allerdings brauche es aus Sicht des FDP-Ortsverbandes einen neuen „grundsätzlicheren Angang“ für die Emmericher Innenstadt.

 Luca Kersjes ist der Vorsitzende der FDP in Emmerich

Luca Kersjes ist der Vorsitzende der FDP in Emmerich

Foto: FDP Emmerich

Die FDP erklärt, dass es für die weitläufige Innenstadt einen neuen starken Kern brauche. Vivatrium (also Neumarkt), RheinCenter, Rheinpromenande, Alter Markt können aus Sicht der FDP diesen neuen Kern darstellen. Deshalb sprechen sich Kerjes und Plückthun für die Neugestaltung des Alten Marktes aus.

 Marius Plückthun ist der stellvertretende FDP-Vorsitzende in Emmerich.

Marius Plückthun ist der stellvertretende FDP-Vorsitzende in Emmerich.

Foto: FDP Emmerich

Wie das konkret aussehen soll, darauf will sich Kersjes im Gespräch mit der Rheinischen Post nicht festlegen. Möglich sei, dass die Parkplätze zum Platz hin wegfallen oder auch alle 18. Im Kern geht es der FDP darum, die Fläche zu einem Bereich für Fußgänger zu machen. Die Aufenthaltsqualität soll erhöht werden.

Das ist im übrigen bereits durch eine private Initiative geschehen. Kasim und Nadiye Gül sowie Yener Gül und Christiane Klunder haben mit ihrer Gelaterie YK auf dem Alten Markt für einen Hingucker gesorgt. Sie haben nicht nur Tische und Stühle draußen platziert, sondern auch mit einigen Details den Platz aufgewertet.

Vielleicht geht auf dem Platz ja auch noch mehr, findet die FPD. Kersjes will sich nicht festlegen, ob auch die Parkplätze vor den Geschäften am Alten Markt wegfallen sollen. Jedenfalls soll die Stadtverwaltung Ideen in die politische Beratung einbringen, die auch den Wegfall der Parkplätze und den Wegfall der Durchfahrtsstraße Fischerort von Ecke „Hof von Holland“ bis Ecke Kirchstraße/Steinstraße berücksichtigen.

Hierbei allerdings bleibt die FDP einen Vorschlag schuldig. Denn wie es möglich sein soll, die Autos aus dem Bereich herauszuhalten, wenn zum Beispiel die Fahrban im Bereich Fischerort/Alter Markt endet, ist eine spannende Frage. Konsequent weitergedacht würde das bedeuten, dass es vom Parkring kommend keine Möglichkeit mehr gibt, die Innenstadt mit dem Auto zu durchqueren. Nur noch über die Steinstraße wäre ein Durchkommen möglich. Das würde die Verkehrsströme in der City massiv verändern.

Für eine schlagkräftige Innenstadt braucht es aus Sicht des FDP-Ortsverbandes auf jeden Fall eine weitere Verkleinerung der Innenstadt, sodass ein Teil der Leerstände zu Wohnraum umgewidmet werden sollte. Deshalb sollte dies erneut „umfassend“ geprüft werden, um auch hier eine Beratungsgrundlage zu erreichen.

Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage ist aus Sicht des FDP-Ortsverbandes bei den Neugestaltungsprojekten Geistmarkt und Alter Markt eine Priorisierung zugunsten des Alten Marktes vorzunehmen, obwohl die Beratungen zur Neugestaltung des Geistmarktes weitgehend abgeschlossen sind.

Denn eine Neugestaltung des Geistmarktes würde zum Wegfall vieler Parkplätze führen, sodass die Errichtung des Parkdecks Kleiner Wall notwendig wäre, was wiederum eine erneute Belastung des Haushalts wäre, führt die FDP aus. „Da aber eine Neugestaltung des Alten Marktes ein direkterer Beitrag zur Einzelhandelsentwicklung und Innenstadtentwicklung ist als die Neugestaltung des Geistmarktes sollte erstere priorisiert werden“, so die FDP.

Um schlussendlich auch die Attraktivität eines Besuchs in der Emmericher Innenstadt zur erhöhen, sollte abschließend auch das bereits erprobte kostenfreie Parken mit Parkscheibe auf dem Geistmarkt dauerhaft etabliert werden. Damit die Ideen möglichst schnell umgesetzt werden, soll die Verwaltung Vorschläge machen. Einen Architektenwettbewerb soll es nicht geben.

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