Emmerich FDP: "Sauna verursacht hohe Verluste"

Emmerich · "Die Emmericher Bürger werden immer mündiger. Das zeigt sich an Initiativen wie die ,Baumfreunde', ,Neumarkt 21' und Aktionen gegen die Betuwe," sagte Jan-Frens Bergman, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes, im Rahmen des traditionellen Neujahrsempfanges, der am Sonntag in der Societät stattfand.

"Vor zwei Jahren durfte ich in der FDP aktiv werden. Anlass war der Bau der Saunaanlage", so Bergman, der rund 25 Gäste, darunter auch Vertreter anderer Parteien und der stellvertretende Bürgermeister Herbert Ulrich, begrüßen konnte. Viele Emmericher hätten damals dagegen protestiert und auch die FDP habe gegen den Bau heftigen Widerstand geleistet. Mittlerweile lägen die vorläufigen Geschäftszahlen für 2011 vor. "Der Verlust des Embricanas hat sich auf zwei Millionen Euro verdoppelt. Davon geht etwa die Hälfte auf das Konto der Sauna."

Gastredner bei der FDP war gestern der Landtagsabgeordnete Kai Abruszat, der über die "Dichtheitsprüfung" referierte. "Der ökonomische Aufwand ist viel höher als der ökologische Nutzen es rechtfertigt", so der FDP-Politiker, der aus Ostwestfalen angereist war. Er habe im Februar 2010 einen Antrag gestellt mit der Aufforderung, die Dichtheitsprüfung auszusetzen, das wurde dann in der Abstimmung im Umweltausschuss im Dezember beschlossen. Wohneigentum werde immer kostspieliger, daher habe er kein Verständnis für so eine "Öko-Bürokratie". Zudem gebe es keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass das Grundwasser durch leicht beschädigte Abwasserrohre in Mitleidenschaft gezogen würde.

Er habe einen Gesetzesentwurf formuliert, der im Januar im Plenum beraten wurde. Inhalt: Dichtheitsprüfungen sollen nur verlangt werden bei Neubauten, größeren Sanierungen und wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass von einer privaten Leitung eine Gefahr für Boden, Umwelt und Wasser ausgeht. Ende April findet erneut eine Sachverständigenanhörung statt, im ersten Halbjahr 2012 soll dann im Parlament beraten werden. "Da kommt es dann zu einer entsprechenden Einigung", hofft Abruszat.

(moha)
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