Interview Steffen Straver Die FDP glaubt an eine neue Realschule

Emmerich · Die Emmericher FDP hat sich neu aufgestellt und den Einzug in den neuen Emmericher Rat für 2020 fest im Blick. Eines ihrer wichtigen Themen: die Wiedereinführung einer Realschule in Emmerich. Der Vorsitzende der Emmericher Liberalen, Steffen Straver, im Interview.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Die FDP fordert die Wiedereinführung einer Realschule in Emmerich und beruft sich auf den Willen der Eltern. Ist eine solche Forderung realistisch?

Steffen Straver Ich bin fest davon überzeugt, dass es eine genügende Anmeldezahlen geben kann. Auf der einen Seite sehen wir Schülerinnen und Schüler mit einer Realschulempfehlung auf dem Gymnasium, während die Schülerzahlen dort immer weiter steigen. Auf der anderen Seite sehen wir immer mehr Emmericher Schülerinnen und Schüler, die Emmerich verlassen, weil das Schulangebot ihnen nicht entgegen kommt. Wir als Liberale wollen diesen Schülerinnen und Schüler das richtige Schulangebot schaffen und das, indem wir eine – und das muss vielleicht nochmal betont werden – zweizügige Realschule gründen. Wir wollen keiner Emmericher Schule Schülerinnen und Schüler „klauen“.

Was ist Ihre Meinung: Ist das System mit Gesamtschule und Gymnasium gut oder war das alte System mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium besser?

Straver Auch wenn wir als Liberale immer Anhänger des dreigliedrigen Schulsystems waren, geht es in Emmerich nicht darum eine „Systemfrage“ zu stellen. Wir wollen nur das richtige Schulangebot schaffen.

Im September sind Kommunalwahlen, es gibt keine Prozenthürde mehr. Glauben Sie, dass die FDP in den Emmericher Rat einzieht und wie viele Sitze sie bekommen könnte?

Straver Wir kämpfen aktuell für eine möglichst starke Fraktion.

Was werden die Schwerpunkte der politischen Arbeit der Emmericher sein? Mit wem können Sie sich am ehesten eine Zusammenarbeit vorstellen?

Straver Wir als Freie Demokraten wollen die Schullandschaft verändern, die vernachlässigte Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen und Herausforderungen wie der Digitalisierung mutig begegnen. Darüber hinaus sind wir auch in unserer politischen Arbeit liberal und können je nach Thema mit fast allen Fraktionen reden und zusammen arbeiten. Wir sind da sehr offen und wollen unsere Ratsarbeit auch so aufbauen. Wir wissen selbstverständlich, wo die anderen ihre Schwerpunkte haben, und mit wem es bei den entsprechendenSachthemen einfacher sein wird.

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