Isselburg Familiäre Atmosphäre beim "Tattoo-Day"

Isselburg · Das Vertrauen in Dicky muss unendlich groß sein. "Filigran, verschnörkelt und mit Blüten" – diese Vorgaben hatte Britta Stellmer dem Tätowierer aus Greven gemacht, sonst nichts. Jetzt sitzt die junge Frau aus Kalkar mit ausgestrecktem Bein vor eben diesem Dicky, und der macht sich an ihrem Unterschenkel zu schaffen. Mit Spritze und Farbe.

Das Vertrauen in Dicky muss unendlich groß sein. "Filigran, verschnörkelt und mit Blüten" — diese Vorgaben hatte Britta Stellmer dem Tätowierer aus Greven gemacht, sonst nichts. Jetzt sitzt die junge Frau aus Kalkar mit ausgestrecktem Bein vor eben diesem Dicky, und der macht sich an ihrem Unterschenkel zu schaffen. Mit Spritze und Farbe.

Freihand entsteht hier innerhalb einer Stunde ein wahres Kunstwerk — ein echter "Dicky" — für die Ewigkeit. Gut 200 Euro wird Britta am Ende dafür hinblättern müssen, ganz schön viel Geld für eine Spontanentscheidung. Doch: "Das ist's mir wert", sagt sie, und es klingt überzeugend. Dicky freut sich und sticht weiter.

Der "4. Tattoo-Day" lockte am Samstag Britta Stellmer und viele andere Interessierte in die Anholter Mehrzweckhalle. Auch viele Besucher Menschen mit (noch) unbearbeiteter Haut, darunter auch einige Kinder, hatten den Weg dorthin gefunden. Ganz im Sinne von Organisator Mike Berens, der bewusst eine gemütliche und familiäre Atmosphäre geschaffen hatte: "Das Rentner-Ehepaar soll sich hier ebenso wohl fühlen wie die ganz kleinen Besucher", so der Inhaber des "Wild Body Store" in Anholt, der das Event auf die Beine gestellt hatte.

Neben einigen Tattoo-Studios waren an den 17 Ständen auch Händler von Tattoo-Zubehör, von Piercing-Schmuck, T-Shirts, Postern und sonstigen Accessoires vertreten. Aus ganz NRW kamen die Aussteller. Romy Bernhard war gar aus Pforzheim nach Anholt gekommen, um ihr Tattoo-Equipment an den Mann zu bringen. An den gewerbetreibenden Mann, um genau zu sein, denn: "Dem normalen Verbaucher dürfen wir gar nichts verkaufen, da braucht man schon einen Gewerbeschein", betont sie. Kein Wunder bei dem Angebot ihrer Firma "FixInk": Tätowiermaschinen, Nadeln und Spezialfarben sowie unzählige Desinfektions- und Hygieneartikel — das alles ist natürlich nur etwas für Profis.

Für Abwechslung sorgte das umfangreiche Rahmenprogramm: Ein auf der Bühne durchgeführtes Live-Playpiercing, der in fünf Kategorien ausgetragene Tattoo-Wettbewerb oder etwa die Muay-Thai-Vorführung einiger Kickboxer sorgten für Show und Spannung.

(RP)
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