Emmerich Es bleibt beim Sachschaden

Emmerich · Gegen Mittag kurz vor 12 Uhr erreichte der angekündigte Sturm den Kreis Kleve. Vorher hatte der Deutsche Wetterdienst bereits eine Unwetterwarnung herausgegeben. Es gab Sachschaden, verletzt wurde niemand.

12. Juli 2010: Leserfotos vom schweren Unwetter in NRW
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Großkampftag für Feuerwehr, Polizei und viele weitere Helfer: Starker Regen und Sturm ließen gestern unzählige Bäume umstürzen. Etliche Straßen und auch die Bahn waren blockiert.

Während das Unwetter zunächst den südlichen Teil des Kreises Kleve im Bereich Straelen und Geldern erreichte, waren Emmerich und Rees vergleichsweise gering betroffen. Vor allem im Bereich Haldern und Helderloh kippten etliche Bäume um. In einem Fall stürzte einer auf der B 8 auf einen fahrenden Pkw. Die Fahrerin des Autos blieb unverletzt, am Fahrzeug jedoch entstand Totalschaden. Am Bahnübergang Sonsbeck im Lindendorf riss zudem ein Baum die Oberleitung der Bahn ab, bevor er auf den Gleisen liegen blieb und den Zugverkehr blockierte.

Der Sturm sorgte auch für zwei Stromausfälle in Rees und einen weiteren in Isselburg. An mehreren Stellen im Kreis Kleve fielen Ampeln aus oder blieben auf Dauerrot stehen. In Anholt wurde aus Sicherheitsgründen das Königsschießen für mehr als eine Stunde unterbrochen. Statiker untersuchten das Festzelt.

"Alles im Einsatz"

Innerhalb weniger Minuten gingen bei der Polizeileitstelle Hunderte von Notrufen ein. Die Einsätze konnten nur nach Priorität abgearbeitet werden, so dass einige Anrufer lange Zeit auf das Eintreffen eines Polizeifahrzeugs warten mussten. Erst gegen 14 Uhr beruhigte sich die Einsatzlage aus Sicht der Polizei, so dass bis dahin noch unerledigte Einsätze wahrgenommen werden konnten. Bei der Polizeileitstelle liefen innerhalb der zweistündigen Haupteinsatzzeit allein 55 witterungsbedingte Einsätze auf.

In Emmerich saßen noch bis zum Nachmittag Zugreisende aus den Niederlanden fest. Ihr ICE konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen, weil auf der Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen Bäume auf die Oberleitungen gefallen waren. Die niederländische Bahn versuchte Busse für die Weiterfahrt nach Duisburg zu organisieren.

Leidtragende waren auch die Menschen, die von Emmerich aus mit dem Regionalzug ins Ruhrgebiet wollten. Er blieb im Bahnhof stehen. In Richtung Niederlande war der Zugverkehr nicht betroffen.

Geduld mussten auch die Autofahrer auf der A 3 in Richtung Niederlande aufbringen. Schon ab Hünxe war der Verkehr durch Bäume und Äste blockiert. "Hier ist derzeit alles im Einsatz", berichtete Johannes Griebler von der Autobahnmeisterei Isselburg.

Die ganze Strecke von der Landesgrenze bis nach Oberhausen sei von den Unwetterschäden betroffen gewesen.

(RP)
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