Ausbruch in Rees Erster Fall von Affenpocken im Kreis Kleve

Rees · Jetzt sind sie auch im Kreis Kleve angekommen: In Rees ist ein erster Fall von Affenpocken festgestellt worden. Das Kreisgesundheitsamt in Kleve bestätigt den Ausbruch, hält sich mit Details aber zurück.

 Das Foto zeigt Hautsymptome von einem Affenpocken-Patienten.

Das Foto zeigt Hautsymptome von einem Affenpocken-Patienten.

Foto: dpa/-

In Rees ist der erste Fall von Affenpocken im Kreis Kleve festgestellt worden. Zuständig ist das Kreisgesundheitsamt in Kleve. Von dort gab es am Mittwochnachmittag eine Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

„Im Kreis Kleve ist ein erster Fall von Affenpocken nachgewiesen worden. Betroffen ist eine Person mittleren Alters aus dem nördlichen Kreisgebiet“, heißt es in der Mail. Und weiter: „Sie hat sich vermutlich bei einem Kontakt zu einer Person außerhalb des Kreisgebiets infiziert. Der infizierten Person geht es den Umständen entsprechend gut, sie befindet sich in häuslicher Quarantäne. Diese dauert mindestens 21 Tage. Anschließend erfolgt eine erneute medizinische Untersuchung. Gegebenenfalls wird die Quarantäne verlängert. Eine stationäre Betreuung im Krankenhaus ist aktuell nicht erforderlich. Das Kreisgesundheitsamt steht in einem engen Austausch mit der/dem Betroffenen.“

Aus dem Schreiben soll nicht hervorgehen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Deshalb formuliert die Pressestelle der Kreisverwaltung folgendermaßen: „Neben der/dem Infizierten ist das Kreis-Gesundheitsamt mit fünf engen Kontaktpersonen ebenfalls in Kontakt. Aufgrund einer individuellen Risikoeinschätzung ist eine Quarantäne nicht erforderlich. Weitere Personen, die mit der/dem Infizierten in Kontakt standen, werden über das Krankheitsrisiko ebenfalls informiert.“

Die Affenpocken-Infektionen in Deutschland liegen inzwischen bei über 800. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben sich in allen 16 Bundesländern inzwischen mehr als 838 Menschen angesteckt. Das RKI erwartet weitere Infektionen in den kommenden Tagen, betont jedoch: „Es scheint weiterhin möglich, den aktuellen Ausbruch in Deutschland zu begrenzen, wenn Infektionen rechtzeitig erkannt und Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt werden.“

Laut dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, wird die Gefährdung für die allgemeine Gesundheit durch das Affenpockenvirus „als gering eingeschätzt“.

Allerdings solle das Affenpockenvirus ernst genommen werden, mahnt Gesundheitsminister Lauterbach. „Wir wissen nicht, warum die Ausbrüche so anders verlaufen als in der Vergangenheit.“ Womöglich habe sich der Erreger verändert - oder die Anfälligkeit des Menschen für das Virus habe sich verändert.

Affenpocken sind eine auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen - daher der Name Affenpocken. Fachleute vermuten allerdings, dass der Erreger eigentlich in Hörnchen und Nagetieren zirkuliert. Gesundheitsbehörden zufolge verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen. In Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich.

Übertragen wird das Virus vor allem über direkten Kontakt oder Kontakt zu kontaminierten Materialien, auch eine - wohl doch sehr seltene - Übertragung über Tröpfchen in der Luft ist auf kürzere Distanzen möglich.

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