Rees Erinnerungen an Carlheinz Tüllmann

Rees · Erwin Roos erinnert an die Verdienste des vor zwei Jahren verstorbenen RP-Redakteurs aus Rees.

 Das Bild entstand beim Festabend, als das Tambourcorps im Mai 2014 sein 90-jähriges Bestehen im Bürgerhaus feierte. Michael Roos sang mit seinem Vater Erwin erstmals das Lied "Rees du mein Heimathort".

Das Bild entstand beim Festabend, als das Tambourcorps im Mai 2014 sein 90-jähriges Bestehen im Bürgerhaus feierte. Michael Roos sang mit seinem Vater Erwin erstmals das Lied "Rees du mein Heimathort".

Foto: Markus van Offern

Carlheinz Tüllmann war viele Jahre Redakteur der Rheinischen Post in Rees. "In dieser Zeit und auch darüber hinaus, als er schon zur Hauptredaktion nach Düsseldorf gewechselt war, hat er viel für unsere Stadt getan", lobt Erwin Roos, Ehrentambourmajor des Tambourcorps Rees. "Ich glaube, viele wissen gar nicht, dass Carlheinz vor zwei Jahren gestorben ist", sagt Erwin Roos. Er hat deshalb seine guten Erinnerungen an die Zusammenarbeit des Journalisten und des Tambourcorps aufgeschrieben:

"Als ich im April 1970 von meinem Vater die Stabführung im Tambourcorps Rees übernahm, war es an der Zeit, sich neu auszurichten. Wir erweiterten unser Repertoire, indem wir neben den Märschen, die schon unsere Vorfahren gespielt hatten, auch Wander- und Fahrtenlieder als Medley oder Potpourri in unser Programm einbauten. Wir öffneten uns und wurden so über die Stadtgrenzen hinweg bekannt. Dabei half uns auch Carlheinz Tüllmann mit seinen guten Verbindungen. So war es auch sein Verdienst, dass das Rees-Festival am 23. und 24. Juni 1973 stattfand und bewusst mit dem Fest der Pumpengemeinschaften zusammengelegt worden war.

Wir vom Tambourcorps Rees waren in dieses Spektakel mit eingebunden. Zunächst hatten wir die Aufgabe, den Fanfarenzug vom Bodensee, der mit dem Schiff am Rheinufer anlegte, in Empfang zu nehmen und zum Markt zu begleiten. Außerdem hatte uns Carlheinz Tüllmann gebeten, die holländischen Musikgruppen zu den Pumpengemeinschaften zu begleiten. Schon einige Wochen zuvor waren wir zusammen nach Ubbergen gefahren, um dort vier Musikzüge für unser Vorhaben zu gewinnen.

Zunächst holten wir den Pumpenmeister und die Pumpenmeisterin in der Oberstadt ab. Das Paar hatte zu diesem Festtag extra Biedermeierkleidung angelegt, wir selbst trugen Pickelhauben. Der kleine Umzug führte über den Markt, die Dellstraße, die Kapitelstraße, den Kirchplatz durch die Oberstadt und wieder zurück zum Lindenbaum. Nun zog der erste holländische Musikzug zur Oberstadt. Der Plan war, dass wir uns eine halbe Stunde dort aufhielten. Sobald wie den Klang der nächsten Gruppe vernahmen, sollten wir weiterziehen. Es klappte alles wie besprochen. Endstation war die Pumpengemeinschaft in der Rheinstraße. Alles in allem war es ein gelungenes Fest, zu dem Carlheinz Tüllmann viel beitrug, auch wenn es die damalige Stadtverwaltung nie so richtig zu würdigen wusste.

So war es auch Carlheinz Tüllmanns Idee, einige musikalische Auftritte sonntags am Rhein zu veranstalten. Wir folgen seiner Bitte und spielten einige Male mit dem Tambourcorps, mal am Findling, mal am Rheinhotel Dresen, mal auf dem Markt. Dies waren gute Werbeveranstaltungen für unsere Stadt. Oft kamen Leute auf uns zu und bedankten sich für unsere Musik, indem sie Getränke in den benachbarten Gaststätten kauften und sie zu uns brachten."

(RP)
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