Emmerich Emmerichs dümmste Diebe

Emmerich · Einbrecher sind beim Kinderschutzbund eingestiegen und haben vermutlich auf ihre Tat mit Sekt anstoßen wollen. Dabei haben sie ihre Fingerabdrücke hinterlassen.

 Die Täter hinterließen ein ziemliches Chaos. Rechts ist die aufgebrochene Tür zu erkennen. Im Hintergrund telefoniert Marrianne Wurring vom Kinderschutzbund. Die Arbeit muss weitergehen.

Die Täter hinterließen ein ziemliches Chaos. Rechts ist die aufgebrochene Tür zu erkennen. Im Hintergrund telefoniert Marrianne Wurring vom Kinderschutzbund. Die Arbeit muss weitergehen.

Foto: Monika Hartjes

Wird die Sektflasche, die vom letzten Geburtstag übrig geblieben war, den Dieben zum Verhängnis? Zu hoffen wäre es, denn was in der Nacht zum Mittwoch in den Räumen des Kinderschutzbundes am Brink passiert ist, macht die Mitarbeiterinnen fassungslos. "Drei Türen wurden schwer beschädigt, ein Stahlschrank verbogen, der Schaden ist beträchtlich", erklärt Inge Jessner, ehemalige Vorsitzende des Kinderschutzbundes in Emmerich.

Für Schul-Hausmeister Andreas Peeck war es auf seiner morgendlichen Runde um 8.13 Uhr ein Riesenschreck, als er entdeckte, dass die Haupteingangstür am Brink aufgebrochen war. Er schaute sich kurz um, sah, dass auch die Etagentür und die Bürotür des Gebäudes aufgebrochen waren und rief sofort die Polizei.

Ebenfalls verständigte er die Kinderschutzbund-Vorsitzende Sigrid Kusznierz. "Ich wollte gerade zum Sport, als ich vom Einbruch hörte und kam natürlich sofort." Die Polizei war schnell da.

Auf der Küchenanrichte stand die Sektflasche, die eigentlich im Kühlschrank hätte stehen müssen. Und darauf entdeckten die Beamten dann Fingerabdrücke, die sie natürlich abnahmen.

Ob die Einbrecher die Flasche mitnehmen oder sie gleich aufmachten wollten, wird erst klar sein, wenn die Polizei sie erwischt hat. Aber vermutlich wurden sie gestört, flüchteten und ließen die Flasche stehen.

Neben den aufgebrochenen Türen, von denen die Einzelteile auf dem Boden lagen, war auch der Inhalt des Büroschreibtisches auf dem Boden verteilt. Der Computer-Monitor war zwar umgekippt, aber nicht mitgenommen worden. Schränke standen offen und waren durchwühlt worden, der Stahlschrank im Büro war verbogen.

"Da hat jemand viel Kraft angewandt, das ist ein besonders stabiler Schrank, den wir damals von der Bundeswehr geschenkt bekommen haben", sagt Inge Jessner. Eine Geldkassette, die sich dort befand, aber leer war, lag auf den Boden. Beim ersten Nachschauen wurde ein Sparschwein und eine Spendendose vermisst.

"Wer macht nur so etwas?", fragte Marianne Wurring, die mit Cordula Klöckner vom Jugendcafé herübergekommen war, wo das regelmäßige Familienfrühstück im Rahmen des Projektes "Pro Kids" stattfand. Gemeinsam begannen sie mit dem Aufräumen, während Andreas Peeck die Türen reparierte.

Das Spielzimmer ist glücklicherweise nicht in Mitleidenschaft gezogen.

"Wir haben hier ja regelmäßige Kinder, da ist es wichtig, dass die Arbeit weiter geht", erklärt Inge Jessner.

(moha)
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