Kommunalwahlen 2020 Peter Hinze tritt wieder an

Emmerich · Der amtierende Emmericher Bürgermeister wirft seinen Hut für eine zweite Amtszeit in den Ring. Ob er noch einmal antritt, hatte sich der Sozialdemokrat zuvor reiflich überlegt.

 Peter Hinze (2.v.r.) mit Ehemann Hubertus Hinze-Pooth, der SPD-Fraktionsvorsitzenden Andrea Schaffeld (l.)und der SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Elke Trüpschuch.

Peter Hinze (2.v.r.) mit Ehemann Hubertus Hinze-Pooth, der SPD-Fraktionsvorsitzenden Andrea Schaffeld (l.)und der SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Elke Trüpschuch.

Foto: Markus Balser

Vier Jahre schon ist Peter Hinze Emmerichs Bürgermeister. Und wenn es nach ihm und der SPD geht, wird er es auch über das Jahr 2020 hinaus bleiben, wenn die nächsten Kommunalwahlen anstehen. Am Mittwoch hat der 59-Jährige das verkündet, was politische Beobachter schon seit einiger Zeit erwartet haben: Bei den nächsten Wahlen tritt er nochmals an.

Leicht hat sich Hinze die Entscheidung dabei nicht gemacht. „Ich habe lange überlegt“, räumte er jetzt bei einem Pressegespräch bei sich zuhause in Vrasselt ein. Denn schließlich hat eine erneute Amtszeit immense Auswirkungen auf das Privatleben. „Ein ganz normales Wochenende kennen wir nicht“, sagte Hinze. Schließlich habe aber doch das Positive aus der bisherigen Amtszeit überwogen. Schließlich gäbe es auch wichtige Projekte, die unter seiner Federführung begonnen worden seien und die er jetzt auch zu einem guten Abschluss bringen möchte. „Beispielsweise die Gesamtschule oder den Wette Telder“, so Hinze.

Die Emmericher SPD freut sich über die erneute Kandidatur. „Wir haben ein offenes Verhältnis und waren bei dem Entscheidungsprozess immer auf dem Laufenden. Wir sind froh, dass er weitermacht“, sagte die Fraktionsvorsitzende Andrea Schaffeld. Und fügt hinzu: „Mit Peter Hinze hat das Abarbeiten eines großen Investitionsstaus aus den letzten 20 Jahre begonnen.“

Als zweiter von drei Söhnen eines Rheinschiffers hatte Peter Hinze eine Hauptschule besucht und es auf dem zweiten Bildungsweg zum Staatlich geprüften Wirtschaftsinformatiker gebracht. Vielleicht auch deshalb gehört zu seinen politischen Schwerpunkten nach wie vor das Thema „Schule“. Hier hat die SPD mit der Einführung der Gesamtschule eines ihrer Ziele bereits umsetzen können. Für Hinze allerdings nur eine Etappe: „Es muss jetzt weiter gehen.“ Weitere wichtige Punkte für Hinze in einer zweiten Amtszeit: „Die Digitalisierung im Rathaus und der Personalnachwuchs in der Stadtverwaltung.“

Hinze weiß, dass er als amtierender Bürgermeister im Wahlkampf einen Amtsbonus hat. Dass seine Kandidatur allerdings ein Selbstläufer werde, glaubt er nicht. „Natürlich muss man als Bürgermeister auch Entscheidungen treffen, die nicht jedem passen. Es ist klar, dass es da auch mal Gegenwind gibt“, sagt Hinze, der deshalb auch weiter den Dialog mit den Bürgern pflegen will, wie etwa bei den Marktgesprächen, die er seit ein paar Wochen anbietet. „Im persönlichen Gespräch kann man da Dinge genauer erklären, die nicht jedem bewusst sind. Zum Beispiel auch beim Neumarkt, mit dem wir uns als Stadtverwaltung täglich befassen.“

Als Bürgermeister würde Hinze gerne noch mehr Dinge anstoßen, doch das sei angesichts der schwierigen Mehrheitsverhältnisse im Rat oft nicht möglich. „Da würde ich mir manchmal wünschen, dass mehr im Sinne der Sache und weniger der eigenen Partei entschieden würde“, sagt er und führt als Beispiel die Diskussion um die Kindergartengebühren an. Dass das Parteibuch für Peter Hinze nicht an erster Stelle steht, hat SPD-Fraktionsvorsitzende Schaffeld am eigenen Leib erfahren müssen. „Wir waren nicht immer einer Meinung. Da hat man schon gemerkt, dass ihm das Amt wichtiger ist.“ Vielleicht auch deshalb sei der Rückhalt in der Stadtverwaltung für ihn recht groß, so Schaffeld weiter.

Wer gegen Peter Hinze antreten wird, steht momentan noch nicht fest. Bislang hat sich noch keine weitere Partei offiziell zu einer Kandidatur geäußert. Wer sein Konkurrent sein könnte, spielt für den Amtsinhaber auch keine Rolle. Für seinem eigenen Entschluss, wieder anzutreten, sei dies ebenfalls nicht von Belang gewesen: „Am Ende des Tages entscheidet ohnehin der Wähler.“

(Markus Balser)
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