Kommunalwahl 2020 SPD steht geschlossen hinter Peter Hinze

EMMERICH · Den Amtsinhaber schicken die Sozialdemokraten mit 100 Prozent der Stimmen in die Bürgermeisterwahl. „Wir können stolz sein, dass wir in diesen Zeiten einen solchen Bürgermeister haben“, sagt Fraktionschefin Andrea Schaffeld.

 Bürgermeister Peter Hinze bei seiner Rede vor der Aufstellungsversammlung der Emmericher SPD.

Bürgermeister Peter Hinze bei seiner Rede vor der Aufstellungsversammlung der Emmericher SPD.

Foto: Markus Balser

Eine solche Aufstellungsversammlung hat die Emmericher SPD in ihrer langen Geschichte wohl auch noch nicht erlebt: Mundschutz, Abstandsregeln und Desinfektionsmittel, aber vor allem ein Wahlergebnis für ihren Bürgermeisterkandidaten, das keine Zweifel zulässt. Alle der 33 wahlberechtigten Mitglieder, die am Donnerstagabend in die Aula der Gesamtschule gekommen waren, stimmten für Peter Hinze. Ein Wahlergebnis von 100 Prozent erinnerten den amtierenden Bürgermeister schmunzelnd an SED-Verhältnisse. „Die letzten fünf Jahre haben sich gelohnt. Beim letzten Mal hatte ich noch drei Gegenstimmen“, witzelte er.

Hinze hatte zuvor in einer Rede seine Amtszeit Revue passieren lassen, die gleich am ersten Tag mit einer Krise begann, als er noch in der Nacht mit Rathausmitarbeitern zur Hansahalle fahren musste, um dort 200 Flüchtlinge unterzubringen. Das war im September 2015. „Wir hätten diese Situation aber nicht meistern können, wenn es nicht auch ein großes Engagement aus der Bürgerschaft gegeben hätte“, betonte Hinze. Wohl auch deshalb lautet sein Wahlslogan schlicht „Gemeinsam“.

Gemeinsam hätte er mit dem Landrat zusammen auch gerne jene Krise gemeistert, die sich jetzt zum Ende seiner ersten Amtszeit aufgetan hat. Nämlich die Situation der Leiharbeiter. „Wir als SPD sind schon seit anderthalb Jahren an diesem Thema dran, seit es die ersten Sammelunterkünfte gibt und wir aus der Bürgerschaft schnell erfahren haben, welche Probleme sich damit verbinden“, sagte Hinze. Die Corona-Krise habe dafür gesorgt, dass, man jetzt noch genauer hinschaue. Dass der Kreis Kleve bei der Testung der Leiharbeiter erst nach einigem Druck gehandelt habe, bedauerte Hinze, der auch schilderte, dass die Stadt am Montag die Polizei rufen musste, weil sich ein Vermieter einer Sammelunterkunft weigerte, Mitarbeitern des Gesundheits- und Sozialamtes Zutritt zu einem Haus in Elten zu gewähren. Dabei hätten die dort lebenden Rumänen sehr wohl ihre Bereitschaft signalisiert, sich testen zu lassen. „Daran zeigt sich, dass ein ,gemeinsam’ leider nicht immer möglich ist“, erklärte der Bürgermeister.

Hinze verwies auch auf etliche Projekte, die in seiner Amtszeit angestoßen, vollendet oder weitergeführt worden seien. Dazu gehören das City-Management, die Umstrukturierung der Wirtschaftsförderung, etliche Bürgerbeteiligungen und auch der Kampf gegen den Ärztemangel. Exemplarisch nannte Hinze das sich gut entwickelnde Projekt auf dem Kasernengelände. „Da steckt zwar in erster Linie ein Investor dahinter, aber die Mitarbeiter im Rathaus haben das mit sehr viel Arbeit begleitet.“

Ein Projekt ist dem Bürgermeister besonders wichtig – die Gesamtschule. Dafür, dass sie jetzt wieder in die Diskussion geraten ist, zeigte Hinze kein Verständnis. „Der Rat hat eine Entscheidung getroffen und es ist nicht zielführend, dies immer wieder zu hinterfragen. Die Schule hat eine Chance verdient, sich zu entwickeln, und dafür müssen wir ihr Zeit geben.“

Hinze sagte, dass ihm das Amt des Bürgermeisters trotz aller Schwierigkeiten Spaß mache. „Ich will weitermachen“, erklärte er.

Seine Partei stellte sich geschlossen hinter ihn. „Wir wollen ihn behalten und wir müssen dafür gemeinsam kämpfen und fighten“, sagte der ehemalige Vize-Bürgermeister Alfred Tenhaef, der erklärte, dass die SPD wieder die Wähler zurückgewinnen müsse, die „ganz unten“ stehen.

Fraktionschefin Andrea Schaffeld lobte die Ergebnisse aus Hinzes Amtszeit. „Das war mehr als Nullachtfünfzehn. Wir können stolz sein, dass wir einen Bürgermeister Peter Hinze in diesen Zeiten haben.“

Die SPD besetzte zudem ihre Wahlkreise. Die Kandidaten: Frank Jöris (Feuerwehrgerätehaus Elten), Harald Peschel (St.-Martinus-Kindergarten Elten), Ludger Gerritschen (Luitgardisschule Elten), Alexander Armasow (Grundschule Hüthum), Hafize Oezden (Vereinsheim Eintracht), Sandra Wittke (Schlösschen Borghees/Liebfrauen-Grundschule/St.-Josef-Kindergarten), Dieter Baars (Gesamtschule), Manfred Mölder (Jugendheim Aldegundis), Elke Trüpschuch (Willikensoord), Jan Ludwig (Kindergarten Arche Noah), Manfred Hieret (Willibrord-Gymnasium), Meike Schnake-Rupp (Gesamtschule/PAN/Augustinusheim), Leonie Pawlak (Awo), Daniel Klösters (Ev. Gemeindezentrum Hansastraße), Baki Atas (Kapaunenberg), Lisa Braun (Leegmeergrundschule), Arno Rudolph (Pfarrzentrum Vrasselt/Johanneszentrum Dornick) und Ralf Deller (Michaelgrundschule Praest).

Das Wahlprogramm der Emmericher SPD wird den Mitgliedern am 18. Juni um 18.30 Uhr im Saal Slütter in Vrasselt vorgestellt.

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