Emmerich Trauer um Musiker Hans Franz

EMMERICH · Der Emmericher Komponist, Lehrer, Dirigent und Chorleiter ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

 Hans Franz im Jahr 2005. In diesem Jahr hatte er den „Fährmann“ des Bürgervereins verliehen bekommen.

Hans Franz im Jahr 2005. In diesem Jahr hatte er den „Fährmann“ des Bürgervereins verliehen bekommen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

(bal) Kunstfreunde in Emmerich und Umgebung trauern um einen der bekanntesten Musiker der Stadt. Der Lehrer, Komponist und Dirigent Hans Franz ist bereits Anfang September - wenige Wochen vor seinem 87. Geburtstag - gestorben.

Musik war sein Leben. „Mein Vater war Musiker, mein Bruder wurde es auch, da war klar, dass ich auch diesen Weg gehen würde“, erzählte er einmal der RP.

Geboren wurde er am 2. Oktober 1931 in dem kleinen Dorf Markt Lauendorf in Nordmehren in der ehemaligen Tschechoslowakei. Mit etwa zehn Jahren erlernte er als erstes Instrument das Geigenspiel. 1947 kam Hans Franz nach Emmerich. Von Anfang setzte er sich für musikalische Belange in der Rheinstadt ein. 1955 war Franz Mitbegründer des Emmericher Kammerorchesters. Von den 1960er Jahren bis Ende der 70er spielte er in dem Tanzorchester Praest, den „Tops“, übernahm 1969 die Chorgemeinschaft „Happy Sound“ als Dirigent.

Als Musiklehrer, unter anderem in der Volksschule Praest und in der Realschule führte er viele Kinder zur Musik. Kirchenchöre in Heilig-Geist, Hüthum und Praest schätzten ihn als Chorleiter. Unvergessen sind viele seiner Arrangements und Kompositionen, unter anderem textete und komponierte er „Praester Land“ und schrieb die Noten für das Hüthumer Heimatlied. Für sein Engagement wurde er im Jahr 2005 mit dem „Fährmann“ des Emmericher Bürgervereins ausgezeichnet.

Vor gut sechs Jahren zog sich Hans Franz aus der Öffentlichkeit zurück. Sein letztes Konzert leitete er im November 2012, als er noch einmal mit dem von ihm mitbegründeten Salonorchester „Schwarze Rose“ im Stadttheater auftrat. Dann reichte er den Taktstock an Manfred Ysermann weiter.

Ein Jahr zuvor hatte er ein gleicher Stelle sein Publikum sehr beeindruckt. Kurz nach einer schweren Herz-OP leitete er, damals 80 Jahre alt, einen Auftritt der „Schwarzen Rose“. Erst nach drei Zugaben ließen ihn die begeisterten Zuhörer von der Bühne. Über zwei Stunden dauerte das Konzert, er hielt durch; Musik war sein Leben.

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